Für die Kultur in der Gemeinde Rot am See ist im Rathaus Beate Meinikheim zuständig. Sie macht sich jedes Jahr – so sie denn stattfinden – auf den Weg zu Kulturbörsen, um nach Nachwuchstalenten und neuen Programmen arrivierter Künstlerinnen und Künstler Ausschau zu halten – dieses Jahr übrigens „hoch motiviert“.
Da es nun zu Verzögerungen beim Rathaus-Umbau kommt, wird es erst einmal keine Kultur im Bürgerhaus geben – außer vielleicht die traditionelle Adventsausstellung der Gerabronner Künstlerin Gaby Rühling. Aber auch das ist noch nicht in Stein gemeißelt.
Richtig durchgestartet wird mit Kulturveranstaltungen in Rot am See – und das waren in der Vergangenheit Kunstausstellungen, Kabarett, Comedy, Lesungen und auch musikalische Abende – erst wieder ab Januar 2023. Da aber, so Beate Meinikheim, alle die Bürgerhaus-Abende vermissen und sich jetzt schon darauf freuen, dass es bald wieder losgeht, es aber noch eine lange Zeit bis dahin ist, hat sie sich entschlossen, wieder etwas im Schulhof anzubieten.
Das Erfolgsrezept vom vergangenen Jahr wird aber nicht nur wiederholt, sondern sogar etwas erweitert. Letztes Jahr entschied Beate Meinikheim, aufgrund der Corona-Pandemie zumindest im Sommer eine kleine Mischung aus Kabarett und Musik den Menschen in der Gemeinde im Schulhof zu präsentieren.

Kabarett, Gstanzl und mehr

Der Kabarettist Christoph Maul aus Schillingsfürst traf da auf den Gstanzlsänger und Liedermacher Martin Rohn – ein sich perfekt ergänzendes Gespann. Weise hatte Maul damals schon darauf hingewiesen, was bei der Bundeswehr alles nicht funktioniere, während Rohn seiner Verzweiflung über Funklöcher mit einem ins Ohr gehenden Refrain Luft machte. Schön, dass es mal wieder etwas Kultur gebe, habe es da an Rückmeldungen aus dem Publikum gegenüber der veranstaltenden Gemeinde geheißen. Es sei ein „lichter Abend“ gewesen angesichts der weniger schönen Aussichten auf eine Pandemie, die auch im Winter 2021/22 die Gesellschaft im Griff hatte.
Und für heitere Gemüter soll auch dieses Jahr wieder gesorgt werden. So soll am Freitag, 29. Juli, um 20 Uhr die Gruppe „häis'n'däisd … vomm mee!“ zu erleben sein. Die sechs exzellenten Musiker sind nicht das erste Mal in Rot am See. 2013 hatten sie ihr Programm „... da waggld des Koddled“ und zwei Jahre später „Nä, ich hald mei Goschn ned!“ auf der Bürgerhausbühne geboten.
Dieses Jahr gibt es „Eigentlich ghört draufghaut!“ zu hören. Um „Aggressionssprünge“, so das Sextett, müsse man sich keine Sorgen machen, denn da stehe ja ein „Eigentlich“. Aber Missstände dürfe man trotzdem nicht übersehen. Man müsse sie vielmehr gezielt ansprechen und dürfe dabei seinen Humor nicht verlieren.
Und weil es die zweite Kulturveranstaltung im Schulhof ist, hat Beate Meinikheim noch einen zweiten Tag drangehängt, und dazu noch für das jüngere Publikum. Denn am Samstag, 30. Juli, wird der 22-jährige Songwriter Tim „Timme“ Maier aus Rot am See zu erleben sein.

Debüt-Single kam im letzten Jahr heraus

Er wird mit Songs wie „Bleib bei mir“ oder „Nur um dich“ die erste Konzerthälfte bestreiten und dann von David Gramberg abgelöst. Der ist Bandleader der Indieband „Mary Lou“ aus Bayern und geht auch eigene Wege. Seine Debüt-Single „Raise My Bet“ kam letztes Jahr heraus, die zweite, „What Do I Know“, folgte dieses Jahr.
Wenn die drei Auftritte Ende Juli vorbei sind, dann heißt es leider wieder: warten – warten auf schöne Ausstellungen wie zuletzt mit Werken von Eberhard Stein etwa, oder der Lesung mit Ausstellung von Kurt Klawitter und Wildis Streng, Kabarett mit Hans Gerzlich oder Musik mit den „Schrillen Fehlaperlen“.
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