Jetzt wird gefeiert, getanzt und gelacht und den Crailsheimern gezeigt, wie man die 38. Sichelhenket bei uns in Roßfeld macht“ – so forderte der Büttel Oliver Preiß die Festbesucher am Samstagabend in seiner launigen Bekanntmachung auf. Bereits am Freitag hatten die Roßfelder ihr Dorffest mit Bier, Kesselfleisch und der Band „Red Fat Cat“ gestartet.
Die Gewinner des 17. Bobby-CarRennens standen bereits fest, als der Büttel ans Mikrofon trat. Mit 31 Teilnehmern in drei Altersklassen war heuer eine Rekordbeteiligung zu verzeichnen. Die mutigen Rennfahrer stürzten sich teils wagemutig in den Parcours den Berg hinunter und zeigten dabei viel Kreativität, aus den Rutscherautos möglichst viel ­Geschwindigkeit herauszuholen. Helm war dabei genauso Pflicht wie der Jubel der Zuschauer an den Strohballenbanden.
Crailsheimer feiern die Erntezeit

Sichelhenket in Roßfeld Crailsheimer feiern die Erntezeit

Ehrung für den Büttel

Danach zog der neue Büttel Oliver Preiß mit der Glocke auf den Dorfplatz und erhob nach seiner Ansprache und der Vorführung der vier Dreschflegelklopfer im historischen Gewand seinen Humpen zum ersten offiziellen Prosit. Anschließend erhielt Oliver Preiß noch die Ehrennadel für 25 Jahre Mitgliedschaft in der Dorfgemeinschaft Roßfeld.
Die Roßfelder Akteure waren am Sonntag schon früh auf den Beinen. Zwar hatten große und kleine Helfer die Strohballen vom Bobby-Car-Parcours zur Schweinerennstrecke transportiert, doch auch die ambulanten Ställe für das Borstenvieh wollten aufgestellt und 100 Kilogramm Sauerkraut, 83 Kilogramm Kesselfleisch und nicht zu zählende Grillwürste für die hungrigen Besucher vorbereitet sein.
Das schöne Wetter tat sein Übriges dazu, dass die Besucher um die Mittagszeit in Strömen kamen und erst die Essensstände und dann die Absperrungen rings um die Rennstrecke belagerten. Mit ein wenig Zeitverzögerung startete das tierische Rennvergnügen. Doch das tat der Stimmung keinen Abbruch.
Partybilder von der Sichelhenket 2019

Crailsheim Partybilder von der Sichelhenket 2019

Bürgermeister Jörg Steuler erklomm zum ersten Mal die Leiter auf das Tor über der Rennstrecke, um zusammen mit der Moderatorin Rita Zigan-Hilgärtner die Gäste zu begrüßen und das Rennen zu eröffnen. „Ich danke den Organisatoren, dass sie auch das Wetter so gut organisiert haben“, scherzte Jörg Steuler und gab zu, dass er sich vor seinem Amtsantritt nie hätte träumen lassen, dass ein Kommando aus seinem Munde einmal ein Saurennen eröffnen würde.
Kaum fiel der Startschuss, gingen nacheinander 13 Treiber auf die Strecke. Die lernten dabei nicht nur, dass eine Sau auf der Strecke macht, was sie will, sondern auch, dass die fantasievollen Namen für die Schwäbisch-Hällischen „Mohrenköpfe“ lustig sein können, ohne „diskriminierend“ zu sein.

Unzertrennliche Freunde

Namen wie „Schnitzel“ oder „Rollbraten“ hörte man nämlich in diesem Jahr nicht, stattdessen gingen Schweine namens „Scheinschnuppe“ oder „Pink Beauty“ an den Start. Und die Sau „Spekulatius“ wollte nicht ohne ihren Stallkumpel auf die Strecke, kurzerhand startete das Duo als „Speck“ und „Latius“.
Doch auch die beiden Schweinefreunde waren am Ende nicht schnell genug. „Lady Pink“ rannte in 17,6 Sekunden so schnell über die Rennstrecke, dass Yolande Fruhen ihr zur Ziellinie nur hinterher rennen konnte. Maleah Stauß belegte mit „Schweinchen Quiekamal“ den zweiten Platz, Madleine und Felicia Reinecker kamen mit „Gonzales“ auf den dritten Rang.
Der Versuch von Treiber-Veteran Dirk Böttger, seine Sau statt mit Klapsen auf das Hinterteil mit dem Akkordeon durch den Parours zu singen, scheiterte an der Vorgabe, die Strecke in einer Minute zu schaffen. Die Sau ließ sich nämlich Zeit. Das Positive daran: Sie fand die Musik anscheinend nicht zum Davonlaufen.

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