Gehört die Stadt Crailsheim bald zu den Kommunen in Deutschland, in denen Zirkusse mit Wildtieren nicht mehr gastieren dürfen? Diese Frage beantwortet der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstag (18 Uhr, Jagstauenhalle, Jagstheim). Zuvor hören die Stadträte Experten an. Es kommen Ralf Huppertz, Vorsitzender des Verbandes Deutscher Circus Unternehmer, Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Zoo und Zirkus der Tierrechtsorganisation Peta, und ein Vertreter des Amtes für Veterinärwesen und Verbraucherschutz.
Beschlussvorschlag der Verwaltung ist, dass die Stadt nur noch die Zirkusse auf ihren Flächen zulässt (also etwa auf dem Volksfestplatz), die keine Wildtiere mit sich führen. Konkret aufgelistet sind Affen, Elefanten, Großbären, Giraffen, Nashörner, Flusspferde, Tümmler, Delfine, Greifvögel, Flamingos, Pinguine und Wölfe.
Wildtierverbot würde nur städtische, nicht private Flächen betreffen
In ihrer Sitzungsvorlage für die Stadträte verweist die Verwaltung darauf, dass das Landwirtschaftsministerium in Berlin derzeit eine Verordnung erarbeitet, die die Haltung bestimmter Tierarten in Zirkussen verbieten soll. Sie soll im nächsten Jahr in Kraft treten. Schon in vielen Ländern in Europa sind bestimmte oder alle Tierarten im Zirkus nicht mehr erlaubt. Viele Kommunen in Deutschland haben mittlerweile selbst gehandelt, und haben Wildtierverbote erlassen – etwa Ansbach. Ein kommunales Wildtierverbot würde auch in Crailsheim nur städtische Flächen betreffen. Der Weihnachtszirkus am Kreisel in Roßfeld wäre also nicht betroffen.