Mit Ronja Sielaff, Til Gary und Christoph Hußenöder verlassen nach zwölf Jahren zum ersten Mal junge Menschen die Schule, die die ganze Schulzeit an der Freien Waldorfschule Crailsheim durchlaufen haben. Zwei von ihnen besuchten schon den Waldorfkindergarten: Ein wichtiges und symbolträchtiges Ereignis, das am Abend des letzten Schultags im Hof der Schule gebührend gefeiert wurde.
Zusammen mit Felix Preuninger, einem Elfklässler, der ebenfalls die Schule verlässt, um eine Lehre zu machen, gingen sie durch den Rosenbogen hinaus in die Welt, durch den sie als Erstklässler hinein geschritten waren. Zuvor erhielten sie von ihren Klassenbetreuern Sarah Schenke und Wolfgang Hermann-Kautter ihr Waldorfabschlusszeugnis inklusive dem Realschulabschluss und die traditionelle Sonnenblume.
Mit souveränen Leistungen, besonders in den mündlichen Prüfungen und der Kompetenzprüfung, meisterten die drei Abgänger als Pioniere die Aufgaben der Realschulprüfung. Die Prüfungs-Lehrer von der Realschule am Karlsberg, die mit den Kollegen der Waldorfschule gemeinsam die Prüfungen abnahmen, waren voll des Lobes über die Leistungen der drei Abgänger.
Der Dank der Schüler und Eltern galt den Oberstufenkollegen, besonders Katharina Dittrich (Geisteswissenschaften), Christian Pauli (Naturwissenschaften), Giovanni Bruno (Englisch), Tatjana Blumenstock (Russisch) sowie den Betreuern der Prüfungs-Werkstatt, Sarah Schenke und Wolfgang Hermann-Kautter, für ihre engagierte Unterstützung der Jugendlichen.
Ronja Sielaff überbrachte den Dank namens der Schüler. „Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit; das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten.“ Um dieses Zitat von George Bernard Shaw spann sie ihre berührenden Gedanken zu ihren Schulerfahrungen und den freiheitlichen Formen. „Freiheit“ war das selbstgewählte Thema des Schuljahres, mit dem sie sich in vielfältiger, insbesondere künstlerischer Arbeit, auseinandergesetzt hatten.
Von Kindergarten bis Abschluss
Wolfgang Hermann-Kautter, einer der Schulgründer und langjähriger Geschäftsführer, spannte den Bogen über die 15 Jahre „der Pioniere“ vom Kindergarten zum Schulabschluss. Die anderen Lehrerinnen und Lehrer folgten mit launigen, kurzweiligen und tiefgründigen Reden.
Die mehr als gelungene Premiere wurde ganz eigenständig von den Schülern der 11. und 12. Klasse vorbereitet und gestaltet. Nach dem reichhaltigen Buffet wurden in vielen Gesprächen alte Anekdoten und Geschichten ausgetauscht und später auch getanzt.