Unter den zahlreichen Gästen, die Zunftmeister Josef Entreß beim Nautle-Ball in der vollbesetzten Stadthalle nach dem Einmarsch unter den Klängen des Fanfarenzuges begrüßen konnte, war auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann. Ein besonderer Gruß ging außerdem auch an Rosi Steinberg, die – damals noch stellvertretende Bürgermeisterin – die Stadt so hervorragend beim Ringball der Nautle repräsentiert hatte.
Nach seiner Begrüßung übergab der Zunftmeister das Mikrofon an das jugendliche Zunftmitglied Caroline Barth, die den Abend gekonnt moderierte. Nicht wegzudenken ist beim Bürgerball natürlich der traditionelle Läuferspruch. Der Ehrenvorsitzende der Nautle, Johannes Leibold, verkörpert schon seit vielen Jahren die Figur des Läufers, und auch dieses Mal erfreute er mit seinen Neckereien und seinem gelungenen Spott über das Stadtgeschehen. Kostprobe? „Em Fernseh’ war Burladenga stark präsent, den Petrus Basar jetzt jeder kennt. Der hat sich als Starkoch präsentiert, em Kleieschle hot der Frank Rosin dirigiert, wie ma so an Lada schmeißt, der jetzt Diana‘s Hendl-Alb heißt. Diana soll mai Gäste kriaga. Ond nebabei flatteret ihra fünf Heiratsaträg rei. Bloß der Gmoidsrot hot, ma ka so saga, am Fernseh Tür vor dr Nas zugschlaga.“
Heiratswillige zuhauf
Ob CDU-Gemeinderätin Dörte Conradi sich damit eine Chance vergeben hat, überlegte der Läufer? Vielleicht hätte ihr die Ausstrahlung ja auch einen Heiratswilligen beschert. Was Leibold gemeint hatte, war jedem Ortskundigen klar, angesprochen war der Besuch mehrerer Gemeinderäte im Hechinger Flüchtlingswohnheim. Ein Kamerateam des SWR wollte damals filmen, die Räte verbaten sich das, daraufhin kam die sattsam bekannte Facebook-Affäre ins Rollen. Auf die ging der Läufer allerdings eher kurz ein. Man ist des Themas längst überdrüssig. Sich als „Landei“ von der Bühne zu verabschieden, das konnte sich der Läufer aber dann doch nicht verkneifen.
Nach weiteren Anekdoten des Läufers wurde dem Publikum der für die diesjährige Fasnet erstmals gezeigte Brauchtumstanz der Nautle vorgeführt. Jahreszeiten, Baumfällarbeiten und Bauernfehden sind bei diesem Tanz gekonnt in Szene gesetzt. Die Burladinger Fasnetfiguren Nautle und Buchhaldembutz zeigten dabei, wie sie zu Figuren der Burladinger Fasnet wurden. Mehr als gelungen war der Auftritt der Kinder des Fanfarenzuges. Mit ihrem Tanz unter der musikalischen Begleitung von den Nachwuchstrommler des Zuges ernteten sie tosenden Beifall. Harald Deibel, ein Pfälzer den die Liebe nach Burladingen verschlug, gab dann Einblick in das Leben eines Familienvaters. Danach folgte ein Programmpunkt, der die Gäste in der Stadthalle von den Stühlen riss. Die Nautlejugend mit Unterstützung des Fitnessstudios Enjoy legte ein Tanzprogramm auf die Bühne, das fast ununterbrochen bejubelt wurde. Annähernd 20 Minuten ging es Schlag auf Schlag. Bei diesem Auftritt sah man den Verantwortlichen der Narrenzunft den Stolz über das Engagement der Nautlejugend an.
Ebenso großen Beifall heimsten die Handballer ein, die mit ihrem Glockenspiel den Tourismus nach Burladingen bringen wollen. Den Beitrag hatten sie erstmals bei der Kolpingfasnet gezeigt. Doch auch in der Stadthalle verfehlte er seine Wirkung nicht, darf als ein Höhepunkt des Abends gezählt werden.
In Tierkostümen präsentierten die „Knallerfrauen“ der Nautle den Tanz „Somania“. Allein schon die Tierkostüme waren dabei sehenswert. Traditionell beendet das Männerballett den Bürgerball. Auch dieses Mal. Und auch dieses Mal tosender Beifall für die Akteure.
Danach lockte „Why Not“ die Paare auf die Tanzbühne und wurde noch sehr lange gefeiert.