Zur Königstour nach Berchtesgaden sind vor kurzem 17 Mitglieder des Schwäbischen Albvereins Salmendingen aufgebrochen. Als die Königstour wird die anspruchsvolle Überschreitung der drei Haupt-Gipfel des Watzmanns bezeichnet.
Gestartet wurde in Ramsau an der Wimbachbrücke. Am ersten Tag wanderte die Gruppe gemeinsam bis zum Watzmannhaus, das man nach etwa viereinhalb Stunden erreichte und gleich 1300 Höhenmeter zu bewältigen hatte. Dort wurde die erste Nacht verbracht.
Am zweiten Tag wurden zwei Gruppen gebildet. Zwölf Mitglieder, davon vier Frauen, machten sich auf, die drei Gipfel des Watzmanns – das Hocheck (2651 Meter), die Mittelspitze (2713 Meter) und die Südspitze (2712 Meter) zu überschreiten. Von den Gipfeln hatte man eine fantastische Rundumschau auf die Berchtesgadener Alpen und sogar bis zum Großglockner im Nationalpark Hohe Tauern genießen.
Nur mit absoluter Trittsicherheit, ausgeprägter Schwindelfreiheit, Mut und alpiner Erfahrung konnten die Teilnehmer die Überschreitung meistern. Alle Teilnehmer bewiesen ihr Können in diesen Eigenschaften. Nach dem langem Abstieg von der Südspitze, ging es über das Wimbachgrieß zur Wimbachgrießhütte, die man nach etwas mehr als zehn Stunden erreichte.
Die zweite Gruppe (fünf Teilnehmer, davon zwei Frauen) stiegen über die Kührointalm den Rinnkendlsteig nach St. Bartholomä am Königsee ab. Der Rinnkendlsteig lässt sich an dem Aussichtspunkt „Archenkanzel“ gut überblicken. Auch hier ging es auf schmalen Wegen, und teilweise ausgesetzt, am Seil steil bergab. In St. Bartholomä angekommen, wurde dann eine einstündige Rast beim Kirchenfest eingelegt, bevor es zum sechseinhalbstündigen Aufstieg zur Wimbachgrießhütte ging. Kurz vor Dunkelheit, gegen 19.30 Uhr, erreichte dann die zweite Gruppe, die auch zwischendurch noch in einen Regenschauer kam, die Wimbachgrießhütte nach zwölf Stunden Wanderzeit. Jede Gruppe hatte etwa 3000 Höhenmeter bewältigt, was eine enorme Leistung war.
Am nächsten Tag wanderte die Salmendinger Albvereinsgruppe nach dem Frühstück zum Startpunkt der Wanderung zurück. Zwischendurch wurde sie noch von einem heftigen Regenguss erfasst.
Trotz der langen Strapazen und einem ordentlichen Muskelkater waren sich alle einig, dass es ein gelungenes Wanderwochenende war. Bei einem gemütlichen Abendessen ließ man den Tag nochmals Revue passieren.

Der Schicksalsberg von Berchtesgaden

Der Watzmann ist das dominante Bergmassiv der Berchtesgadener Alpen und das Wahrzeichen des Berchtesgadener Landes. Imposant thront der Berg über dem Berchtesgadener Talkessel. Nicht nur seine Höhe von 2713 Metern, sondern vor allem seine außergewöhnliche Form machen ihn so berühmt. Laut einer Umfrage des Magazins Bergsteiger ist der Watzmann gar der schönste Berg der Welt. Wanderer und Bergsteiger finden am Watzmann-Massiv Touren in allen Schwierigkeiten, von der einfachen Wanderung zum Beispiel auf den Grünstein bis zu hochalpinen Bergtouren wie der Watzmann-Überschreitung. Insgesamt fanden schon über 100 Bergsteiger in den Wänden von Berchtesgadens höchstem Berg den Tod, die oft gehörte Bezeichnung Schicksalsberg trifft also sehr gut zu.