Die große Freifläche hinter dem denkmalgeschützten Kirchplatz 3 soll im Rahmen der Ortskernsanierung von Löchgau behutsam gestaltet werden. Damit befasste sich der Gemeinderat am Donnerstag. Zunächst werden am östlichen Rand nun Stellplätze und ein neuer Weg zur Kirche entstehen.
Auf eine Bebauungsplanung ist bewusst verzichtet worden, liegt doch die Fläche zwischen dem denkmalgeschützen Kirchplatz 3, dem Bürgergarten und der Zehnt- und Pfarrscheuer. Bauliche Eingriffe in diese zusätzliche Fläche sollten daher „behutsam erfolgen“, so die Vorgabe der Gemeinde. Beauftragt mit der Planung ist das Büro ARP Architekten, die bereits den Bürgergarten geplant hatten.
Gebäude im Besitz der Stadt
Das Gebäude selbst ist im Besitz der Stadt und soll ebenso von Grund auf saniert werden wie das benachbarte Gebäude Kirchplatz 2. Für beide Vorhaben wendet Löchgau insgesamt mehr als zwei Millionen Euro auf.
Entstehen soll auf der Freifläche laut dem Plan zunächst eine direkte Verbindung vom Kleeblattheim zum Kirchplatz, die am Gebäude Kirchplatz 3 endet. Vorgesehen ist dafür eine Pflasterung im Vorbereich der Zehnt- und Pfarrscheuer mit barrierearmem Pflaster, das auch für schwerere Belastungen ausgelegt ist. Neben der Wegverbindung sollen im östlichen Bereich farblich abgegrenzte Stellplätze für die Kirchengemeinde entstehen sowie im nordwestlichen Bereich, der von der Kirchengemeinde erworben werden müsste, vier bis fünf Stellplätze für die Bewohner der Gebäude Kirchplatz 2 und 3.
Weitere drei Stellplätze wären nördlich der Zehntscheuer möglich, auch zwei Stellplätze aus der Tiefgarage des Kleeblattheims könnten den Bewohnern zur Verfügung stehen. Bei der Gestaltung der Verbindung wollen Kirchengemeinde, Gemeinde und der Löchgauer Bildhauer Professor Karl-Henning Seemann zusammenarbeiten.
Förderfähig wäre die Maßnahme bei gleichzeitiger Erweiterung des Sanierungsgebiets der Ortskernsanierung. An Kosten entstünden für die Pflasterflächen rund 80 000 Euro, wovon 35 000 Euro an Zuschüssen fließen könnten. Aus Sicht der Verwaltung stellt diese Einbeziehung der zusätzlichen Freifläche an der Zehnt- und Pfarrscheuer einen „deutlichen gestalterischen und städtebaulichen Mehrwert dar“. Gleichzeitig sei seine Nutzung durch Schaffung von Stellplätzen möglich.
„Städtebaulicher Glücksfall“
Der Erwerb der beiden Gebäude Kirchplatz 2 und 3 sei „ein städtebaulicher Glücksfall“, betonte Bürgermeister Robert Feil in der Sitzung. Eine Erweiterung des Kleeblattheims sei so nach wie vor noch möglich. Wichtig für die Kirchengemeinde sei, dass die Fläche befahrbar sei. Der Kirchengemeinderat habe beraten und vorbehaltlich der Entscheidung des Oberkirchenrats bereits zugestimmt. Er stehe einer gemeinsamen Planung offen gegenüber. Für die Planung der großen Freifläche am Bürgergarten, momentan noch Grasland, möchte Feil später auch die Öffentlichkeit mit einbeziehen.
Die gewonnenen vier bis fünf Stellplätze lieber öffentlich zu machen, forderte CDU-Rat Otto Weible. Dass bei Kirchenveranstaltungen hier Parkplätze rar sind und dringend gebraucht werden, stieß auf Gehör bei der Verwaltung. Man wolle das den Planern mit auf den Weg geben und diesen Punkt noch separat im Gremium besprechen, so Bürgermeister Feil.
Der Gemeinderat votierte einstimmig dafür, eine gemeinsame Gestaltung anzugehen und weitere Planungen zu veranlassen.