Alexandra Kindler ist Fachbereichsleiterin im Bönnigheimer Rathaus, nachdem sie schon unter Bürgermeister Gerd Kreiser in der Verwaltung tätig war. Und inzwischen blickt die 50-jährige Diplom-Verwaltungswirtin, die in Ludwigsburg ausgebildet wurde, auf ein bewegtes Leben zurück. Nach den fünf Jahren in Bönnigheim ging sie zur Gemeinde Ingersheim, wo sie bis März 2005 das Hauptamt leitete.
Dann packte sie das Fernweh, und sie machte ein Jahr Pause. Für Nepal, wo es für sie viel zu tun gab und sie viele Erfahrungen machte. „Ich interessiere mich für asiatische Themen und Buddhismus“, sagt die neue Fachbereichsleiterin, die sich immer noch für Projekte in Nepal engagiert. Als Volontärin bei der Purnell-Stiftung arbeitete sie für die Erhaltung tibetischer Kunst und lebte in einem Kloster auf 3800 Meter Höhe. Mit allen Entbehrungen, die ein Zimmer im einsamen Kloster mit sich bringt. Englisch habe sie dort auch unterrichtet, in einer Zeit als es dort in Nepal nichts gab.
Nur fünf Monate galt das Visum, dann musste sie nach Indien ausreisen, um dann wieder einreisen zu können. In der Nähe von Jomsom liegt das Bergkloster, wo sie arbeitete um dann wieder nach Deutschland zurückzukehren. Sie kam im Jahr 2006 nach Walheim als Hauptamtsleiterin unter dem damaligen Bürgermeister Albrecht Dautel, der auch heute wieder ihr Chef ist. Doch dann zog es sie wieder nach Nepal, als Entwicklungshelferin des deutschen Entwicklungsdienstes beim Nepalesischen Städtetag kam sie nach Kathmandu, in eine echte Großstadt diesmal. Sie arbeitete in der Organisationsentwicklung und verbesserte die Dienstleistungen der Städte. „Es war wichtig für den demokratischen Prozess“, sagt sie aus heutiger Sicht, „und eine sehr spannende Tätigkeit“.
Dann lief ihr zweijähriger Vertrag aus, sie kam zurück und gründete hier eine Familie. Acht Jahre arbeitete Alexandra Kindler bei der Stadt Ludwigsburg als Sachbearbeiterin im Bereich Personal und Organisation und überlegte auch immer wieder, noch einmal nach Asien zurückzukehren. Dann kam ihr Sohn auf die Welt, mit dem sie heute in Besigheim lebt.
Nach dem Abschied von Klaus Walz sind es im Grunde wie früher drei Fachbereiche in der Bönnigheimer Verwaltung, wie es die meisten kleineren Kommunen haben. Sie leitet den Fachbereich II (Innere Dienste, Bildung und Ordnung), auch Personalwesen, Soziales, Tourismus und Kultur fällt unter ihren Tätigkeitsbereich. Eine Stelle für eine echte Allrounderin, die seit April nun Unterstützung von Torben Pellkofer als Leiter des Ordnungswesens hat.
Sie ist gut angekommen im Bönnigheimer Verwaltungsteam, wie sie sagt. Manche kennt sie noch von früher, allen voran den Bürgermeister, andere muss sie noch kennenlernen. Und zu tun gibt es einiges. Nicht nur im Bereich Tourismus, in den sie sich noch einarbeiten muss, sondern auch im Jugendbereich. „Das Jugendhaus ist ein Thema“, bewertet sie den unglücklichen Platz an der Vinothek, „und wäre vielleicht doch besser am alten Feuerwehrhaus aufgehoben gewesen“. Die Stadt werde gefordert sein, eine Lösung zu erarbeitet, sagt sie. Auch die Schulleiter muss sie noch alle kennenlernen, denn auch in diesem Bereich ist Bönnigheim künftig gefordert. Es muss Platz geschaffen werden, auch im Kindergartenbereich, der in ihren Fachbereich fällt. Zu 75 Prozent arbeitet sie derzeit, „auf dem Papier“. Denn in Wirklichkeit sind es mehr. Wenn sie Freizeit hat, dann verbringt sie sie entweder mit ihrem Sohn oder beim Sport im Besigheimer Fitkom. Dass es sie unter Bürgermeister Dautel wie damals wieder nach Asien zieht, steht wohl erst Mal nicht zu befürchten.