Von 2019 bis 2022 errechnete die Freudentaler Verwaltung die Zahlen der Kinderbetreuung, die nun dem Gemeinderat vorgelegt wurden. „Es schwankt ganz gewaltig“, bewertete Bürgermeister Alexander Fleig die Kinderzahlen in den letzten Jahren. Beim stärksten Jahrgang von 2014/2015, der gerade in die Schule kam, sind es 25 betreute Kinder, beim Schwächsten von 2018/2019 nur elf. Aus den tatsächlichen Kinderzahlen der letzte sechs Jahre kam die Verwaltung auf einen Schnitt von 21 Kindern. Zwar gab es aus Flüchtlingsfamilien nachgeborene Kinder, doch künftig müsse bei der Anschlussunterbringung eher mit Einzelpersonen gerechnet werden, so die Auskunft des Landratsamts.
In der Berechnung wurden alle Kinder von neugeboren bis sechs Jahre berücksichtigt, aufgeteilt nach Ü3-Kindern mit Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz und der empfohlenen Quote von 35 Prozent bei Krippenkindern.
Mehr Zurückstellungen erwartet
Bisher wurden in Freudental drei bis vier Kinder bei der Einschulung zurückgestellt, weil sie noch nicht die Voraussetzungen erfüllt haben und ein weiteres Jahr im Kindergarten verbleiben. Dass künftig mehr Kinder verbleiben könnten, resultiert aus einer neuen Regelung. Die Änderungen beim Einschulungsstichtag sehen vor, dass der Stichtag jedes Jahr ein Monat früher angesetzt wird. Die soll über drei Jahre laufen, sodass anschließend der 30. Juni als Stichtag gilt. Wer später geboren ist, bleibt demnach noch ein Jahr im Kindergarten.
Mehr Kinder im Neubaugebiet
Auswirken werden sich auch ab 2021 die Neubürger aus dem kommenden Neubaugebiet. „Wir rechnen im Alleenfeld bei 150 Bürgern für jeden Jahrgang mit drei Kindern“, so Fleig. Damit werde sich im U3-Breich die Betreuungsquote beträchtlich verschlechtern. „Der Generationenwechsel ist beträchtlich im Ort“, konstatierte der Rathauschef den allmählichen Wandel in der Altersstruktur, doch man habe flexible Angebote von eins bis sechs.
Aktuell gibt es 149 Kinder zwischen neugeboren und sechs Jahre, davon sind 93 über drei Jahre alt. Die Versorgungsquote beträgt in diesem Jahr 113 Prozent im Ü3-Bereich, 93 von 105 Plätzen sind von Kindern belegt. Im U3-Bereich können von 56 Kindern 26 untergebracht werden, was eine Quote von 46 Prozent bedeutet und ebenfalls deutlich über den Anforderungen liegt. Im kommenden Jahr sinkt die Kinderzahl auf 147 Kinder, doch das Jahr darauf werden vermutlich die ersten Familien zuziehen. Die Kommune rechnet dann mit 30 Kindern bis zu zehn Jahre. Dann läge die Betreuungsquote im Ü3-Bereich bei 114 Prozent, im U3-Bereich aber nur noch bei 37 Prozent. Die Verwaltung geht davon aus, dass kein Handlungsbedarf besteht und zunächst keine weiteren Räume geschaffen werden müssen.
Bei der Schulkinderbetreuung zeigt sich folgendes Bild: 44 von 96 Grundschülern haben sich für die Ganztagsschule angemeldet, mit der sich der Bedarf an Kernzeitbetreuung verringert hat.
„Ich bin froh, dass wir alle Stellen besetzt haben und die Teams funktionieren“, so Fleig zur Personalsituation. Man habe für eine Stelle sechs geeignete Bewerber gehabt, die man sich für die Stelle vorstellen konnte. „Das spricht auch für Qualität der Betreuung und für die Gemeinde als Wohngebiet“, unterstrich SPD-Rat Michael Bertet. Das Gremium stimmte der Bedarfsplanung für den Planungszeitraum 2019 bis 2022 einstimmig zu.