Stündlich führen die beiden Traktoren mit Anhänger Weininteressierte zur Weinkanzel, zum Talhof und wieder zurück. Christian Bähr vom gleichnamigen Weingut lud eine Familie samt Kinderwagen ein und erklärte den Ablauf. Man erfuhr etwas über die Grundlagen des Weinbaus, durfte ein paar Trauben probieren und auch einen eigenen Tropfen testen. „Wir machen auch übers Jahr alle 14 Tage Weinerlebnistouren in die Weinberge“, so der Winzermeister, der ebenso wie das Weingut Eichert den Besuchern der Gewerbeschau die Weinberge näher brachte.
Vor dem Autoservice Wezel war das Kinder-Bungee aufgebaut, daneben standen fein herausgeputzte alte Opel des örtlichen Restaurators Tilo Rögelein. Ein Taunus, Baujahr 72, ein seltenes Granada Coupe, Baujahr 77 und ein Capri 1700 GT, Baujahr 70 mit gerade einmal 70 000 Kilometern. Noch ein Oldtimer war unweit davon zu sehen: Der VW-Bus T1 von Jürgen Reinhold, der in Erligheim für die Württembergische Versicherung eine Schwerpunk-Oldtimeragentur führt.
Hightech gab es gegenüber. Alle 15 Minuten wurde bei der Firma Staiger eine kleine Führung angeboten. Ihre Ventiltechnik ist etwa bei abgasarmen Motorsägen, bei Frühchenwarngeräten oder modernen luftgefederten LKW-Sitzen gefragt. Über eine neue Art der Bodengestaltung informierte Jointless mit fugenlosen Marmor- oder Quarzböden, die im Außenbereich Verwendung finden. Der Erligheimer Cateringspezialist Mayer, einer der Initiatoren der ersten Gewerbeschau, hatte ebenfalls geöffnet und seinen Route-66-Smoker aufgebaut. Auch der CNC-Spezialist Reisinger hatte seine Pforten geöffnet.
Seit 2001 habe die Interessengemeinschaft der Selbstständigen in Erligheim geruht, bis letztes Jahr neu gewählt wurde, erzählt ISE-Vorsitzender Jens Abele, in Erligheim als Fensterbauer beheimatet.

Wiederbelebung des Verein

Zusammen mit Nicol Mayer entschloss sich Abele, die Gewerbeschau und den Verein wieder aufleben zu lassen. „Alle sind mit Leib und Seele dabei“ freut sich Abele über den großen Zuspruch, der von den Gewerbetreibenden kam. Es sei seit 2001 viel passiert. Die Franz-Lutz-Straße, in der nun viele neue Hallen stehen, sei damals noch eine einzige Wiese gewesen, erinnert sich Abele. In drei bis vier Wochen will sich der Verein wieder treffen, zur Nachbetrachtung. Wegen des immensen Aufwands ist für ihn klar, das so eine Schau nicht jährlich stattfinden kann. Eineinhalb Jahre Vorbereitung habe die Veranstaltung in Anspruch genommen, was nicht jährlich zu leisten sei. Am Samstag spielten trotz des Regenwetters die Dicken Fische ihre Mischung aus Akustik-Pop, Rock und Reggae, nachdem Bürgermeister Rainer Schäuffele die Gewerbeschau um 18 Uhr eröffnet hatte. Am Sonntag gab es vom Verein das Weißwurstfrühstück mit Livemusik.