Ein ganz besonderes Adventsgeschenk bescherten die Zollern Voices bei den „Sternstunden in der Kirche“ ihrem Publikum. Keine Kirchenbank in St. Nikolaus blieb am Sonntagabend leer. Am Konzert­ende gab es mächtigen Applaus. Zufrieden mit der Leistung seiner Sängerinnen und Sänger zeigte sich aber auch Chorleiter Volker Bals, der das niveauvolle Programm zusammengestellt hatte.
Im Mittelpunkt des einfühlsamen und feinfühligen Vortrags standen Werke (Chorals) John Rutters, gegenwärtig einer der bedeutendsten und populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik. Die Moderation übernahmen Bonnie-Su Heidemann und Volker Bals. Die Chormitglieder haben sich 2018 ganz der Literatur Rutters verschrieben, nur drei der Vorträge stammten nicht von ihm. Erstmals konzertierten die Zollern Voices in der Nikolauskirche und nicht in der Hohenzollernhalle.
Mit „Macht hoch die Tür“ eröffneten die Zollern Voices ihr traditionelles Adventskonzert. Die erste Strophe bot der Chor dabei in der ursprünglichen lateinischen Fassung.

Eine frohe Botschaft

Es folgten unter anderem „Ave Maria“ von Jakob Arcadelt und das andachtsvoll vorgetragene Stück „Gabriel´s Message“, in dem sich John Rutter der Erscheinung des Engels Gabriel vor der Muttergottes widmet.
„The Infant King“ stand als Glaubensbekenntnis im Gewand eines Wiegenliedes, das alle Stationen im Leben Jesu aufgreift. Voller Hingabe interpretierte der Chor die Geburt des Erlösers, die Kreuzigung, den Tod, das Begräbnis bis zur Auferstehung.
Und während Chorleiter Volker Bals mit den zwei Darbietungen „Priè à Notre-Dame“ von Léon Boellmann und „Humoresque“ von Pietro A. Yon nochmals gefühlvoll die Kirchenorgel erklingen ließ, trugen die Sänger in französischer Sprache das altfranzösische Weihnachtslied „Noel Nouvelet“ vor.
Angesteckt von Rutters guter Laune stellten sich die Zollern Voices dem Lied „Quittez, pasteurs“, in dem die Hirten aufgefordert werden, ihre Herden zu verlassen und nach Bethlehem zu gehen, wo etwas Großartiges geschehen soll; es herrscht ausgelassene Freude.
Unter Orgelbegleitung sagen alle „Tochter Zion“, woraufhin der Chor mit dem bekannten englischen Weihnachts- und Neujahrslied „Here we come a-wassailing“ den krönenden Konzertschluss setzte. Es war fürwahr eine meisterliche Leistung, eine wahre Sternstunde der geschulten Gesangsstimmen. Das Publikum hatte seine Freude daran.

John Rutter: Komponist und Chorleiter

John Rutter, geboren am 24. September 1945 in London, ist ein englischer Komponist und Chorleiter. Er studierte am Clare College in Cambridge Musik und war von 1975 bis 1979 dessen Musikdirektor. 1981 gründete er die Cambridge Singers, einen professionellen Kammerchor, der sich auf Plattenaufnahmen konzentriert. Rutter gilt als einer der bedeutendsten und populärsten Komponisten von Chor- und Kirchenmusik.