Vor ziemlich genau 19 Jahren stellte das Büro ARP aus Stuttgart dem Gemeinderat Bietigheim-Bissingen eine Mettertalanalyse vor. Ein Team aus Stadt- und Landschaftsplanern sowie Biologen hatten eine Bestandsaufnahme und Untersuchung vorgenommen. Daraus wurden Leitbilder für die weitere Entwicklung von Natur und Landschaft sowie ein Maßnahmenplan entwickelt. „Vieles ist noch Zukunftsmusik“, sagte der damalige Baubürgermeister Hans Peter Holzwarth. So ähnlich sieht es auch heute noch aus. Im April 2018 stellte die Stadt den „Masterplan Mettertal“ vor. Doch was ist in diesen knapp 20 Jahren rund um die Metter passiert?

Kosten und Verwirklichung

Aktuell wird beim „Masterplan Mettertal“ daran gearbeitet, einzelne Maßnahmen näher zu untersuchen hinsichtlich der Kosten und der Verwirklichung, teilt Stadtsprecherin Anette Hochmuth mit. „Als erster Schritt wird vor allem die Umgestaltung der Holzgartenstraße mit einem Radweg und die Herstellung einer Rampe vom Overland-Park-Garten auf die Alte Enzbrücke ins Auge gefasst.“ Es werden allerdings in allen Bereichen konkrete Detailuntersuchungen, wie über die Breite der Wege, die Steigungen, durchgeführt, damit die Kostenschätzungen verlässlicher werden. Ebenso erfolgen Abstimmungen mit der Naturschutzbehörde im Landratsamt. „Wenn alle Untersuchungen durchgeführt sind, wird es im Gemeinderat weitere Beratungen und eventuell einen Baubeschluss zum ersten Schritt geben, dies könnte im nächsten Frühjahr stattfinden“, sagt Hochmuth.
Die Pläne – sei es von 2000 oder 2018 – sind detailreich. Gemeinsamer Konsens: Naturschutz und Naherholungsbereiche müssen erhalten bleiben. Schon damals wurden einige Maßnahmen als Daueraufgaben erfasst. Die Sicherung der Streuobstwiesen an den Hängen des Tiefentals ist eine solche Maßnahmen. Andere Ziele, wie die Neuordnung im Bereich Farbstraße sind bereits erfolgt. Die Häuser 15 und 19, in denen das Polizeirevier, das Ordnungs- und Sozialamt sowie das Zentrale Jugendhaus untergebracht waren, wurden abgerissen und ein provisorischer Parkplatz eingerichtet (die BZ berichtete). 2006 hatten Mitarbeiter der Stadtgärtnerei unterhalb des Bietigheimer Friedhofs Sankt Peter einer Quelle ein naturnahes Bachbett zur Metter gegraben. Die Renaturierung „Quellriss Sankt Peter“ ist ein Teil des 4. Landschaftspflegeprogramms der Stadt (2001 bis 2005) und steht ebenfalls in Zusammenhang mit der Mettertal-Analyse sowie zahlreiche Landschaftspflegemaßnahmen rund um die Metter.

Rechtliche Veränderungen

Gründe für die Neuauflage der Mettertalanalyse sind unter anderem rechtliche und städtebauliche Veränderungen. Deswegen beauftrage der Gemeinderat 2017 ein Büro mit dem „Masterplan Mettertal“. Erwartet wurden handfeste Daten und Vorschläge. Und das Büro lieferte für 27 000 Euro: Im Bereich gegenüber der Mettermühle soll die Metter „erlebbar“ werden. Die Planer können sich hier einen Spielplatz mit Grillmöglichkeiten sowie einen Bolzplatz vorstellen. Auch soll ein Zugang zur Metter möglich sein. Das Planungsbüro nennt dies „Naturerlebnis am Wasser“. Gegenüber dem Pflegezentrum an der Metter könnten sich Besucher und Bürger auf einen „Generationenpark“ freuen. Spiel- und Bewegungsstationen seien für jede Generation etwas, und eine Gastronomie mit Biergarten sorge für die nötige Erfrischung. In der Farbstraße wurde die Idee geäußert Terrassen zur Metter zu bauen und sogar einen Sandstrand entlang der nördlichen Ufermauer.
Im April 2018 wurden dann die Bürger beteiligt, nicht alle waren von den Plänen begeistert. Vandalismus und Lärmbelastung befürchteten einige als potenzielle Probleme und der Bürgergarten gibt ihnen recht. Die Kritik und Ideen der Bürger wurden in die Planung mit einbezogen und nun wie berichtet im Detail betrachtet.