Die Bereicherung der Radrouten ist ein Beitrag zum Zukunfts- und Standortmarketing für die Region Stuttgart.“ Mit diesen Worten kommentierte Regionaldirektorin Nicola Schelling das neueste Vorhaben der Stadt Besigheim in Sachen Tourismus. An drei Stellen vor den Toren der Stadt werden Informationstafeln und Haltepunkte für die Touristen und Ausflügler errichtet, die mit dem Fahrrad nach Besigheim kommen.
Und das sind immer mehr, wie der Temin am Dienstagnachmittag bewies. Denn immer wieder mussten Radler die Gruppe um die Stadtverwaltung, die beiden Regional- und Stadträte und die Regionaldirektorin umkurven. Sie hatten sich für den ersten Spatenstich am Enztalradweg getroffen, direkt an dem großen Denkmal der früheren Eisenbahnbrücke, wo der erste Halte- und Informationspunkt inklusie Bank und Tisch als Restplatz entstehen soll.
Region zahlt die Hälfte
Jährlich 1,5 Millionen Euro gibt der Verband Region Stuttgart für derartige Projekte aus, „immer in Co-Finanzierung“ mit den Kommunen, stellte Schelling fest. Die Summen in Besigheim nehmen sich dagegen bescheiden aus. Die drei Informationspunkte kosten zusammen 45 000 Euro, davon bezahlt die Region die Hälfte. Doch die Region ist eben auch in anderer Hinsicht ein wichtiger Partner bei der Finanzierung, beispielsweise beim Bau der Radwegbrücke über die Enz, mit dem noch in diesem Jahr begonnen werden soll. „Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Bürgermeister Steffen Bühler dazu.
Um den Tourismus zu stärken, hat die Stadt in den vergangenen Jahren viel unternommen. Zuletzt wurde die Aussichtsplattform im Niedernberg errichtet. Unterhalb der steilen Weinberge, am Einstieg zur Himmelsleiter, wird ebenfalls eine Informationstafel entstehen, an der sich die Radfahrer auch über den Steillagenweinbau informieren können, kündigte Bühler an. Der dritte Informations- und Haltepunkt entsteht unterhalb des Pfeifferschen Gartens. Und zwar dann, wenn der Radweg verlegt ist. Bekanntlich soll der Enztalradweg künftig kurz vor dem Anstieg in die Altstadt direkt neben dem Fluss verlaufen und dann in die neue Brücke münden. Damit soll noch in diesem Jahr begonnen werden.
„Wir wollen den Enztalradweg interessanter machen“, begründete der Bürgermeister das Vorhaben. Und da passe es sehr gut, „dass dies auch ein Projekt der Region ist.“ Denn der Verband Region Stuttgart möchte den Enztalradweg im Landkreis Ludwigsburg ebenfalls mit Neuerungen aufwerten und arbeitet dabei nicht nur mit Besigheim, sondern auch mit Vaihingen, Markgröningen, Oberriexingen, Bietigheim-Bissingen und Walheim zusammen. Die Lebensqualität in der Region Stuttgart, die von außen vor allem als Industriestandort wahrgenommen werde, solle dadurch sichtbar gemacht werden, so Nicola Schelling.
Mit dem Kanu wird es leichter
Den Kanufahrern, die häufig von Bissingen aus bis zur Enzmündung bei Walheim paddeln, stellt die Stadt ebenfalls Verbesserungen in Aussicht. Um die beiden Wehranlagen in der Enz bei Besigheim umgehen zu können, sind bereits Aus- und Einstiege provisorisch angelegt worden. Wenn der Enztalradweg verlegt wird, sollen sie neu gebaut werden. Das gehört zwar nicht zur Infrastruktur des Enztalradweges. Doch die Stadt will die Baukosten dennoch bei der Region anmelden. Vielleicht gibt es ja weitere Fördergelder.