Für einen Feuerwehreinsatz hat vor wenigen Tagen ein Bürger aus Geislingen gesorgt, der offenbar nach dem Streichen seiner Räume weiße Dispersionsfarbe in den Gulli gekippt hat. Davon geht zumindest Feuerwehrkommandant Marc Brobeil aus. Die Folge: Das Wasser im Mühlegraben verfärbte sich am Sonntag weiß, die Feuerwehr musste anrücken und den Bach stauen, bis eine Probe entnommen werden konnte. Ein Mitarbeiter des Wasserwirtschaftsamts vom Landratsamt Zollernalbkreis und der Fachberater Chemie der Hechinger Feuerwehr konnten schließlich Entwarnung geben: Es war kein Giftstoff im Wasser, nur weiße, ungiftige Farbe.
Wie Kommandant Marc Brobeil gestern sagte, kam das weiße Wasser aus einem Einlaufschacht im Wohngebiet Weiherhalde. Dort werde das Oberflächenwasser über den Bach abgeführt. „Das wissen aber nicht alle.“ Die Feuerwehr verdünnte das Wasser im Bach und spülte den Kanal durch. Ob der zweistündige Feuerwehreinsatz dem Verursacher in Rechnung gestellt wird, war gestern von der Stadtverwaltung noch nicht zu erfahren.

Gibt es ein Bußgeld ?

Auf Anfrage teilte Steffen Maier mit, bislang habe das Landratsamt Zollernalbkreis noch keine näheren Informationen zur chemischen Zusammensetzung der verwendeten Farbe. Daher könne man über den möglichen Bußgeldrahmen für die Ordnungswidrigkeit keine Auskunft erteilen.
Auch in Weilen unter den Rinnen gab es kürzlich ein Ärgernis: Wie Bürgermeister Gerhard Reiner bestätigt, haben Unbekannte zwei 60-Liter-Plastikkanister an einer Straße am alten Albaufstieg abgestellt, in denen sich wohl Kühlerschutz-Flüssigkeit befunden hatte. Diese ist „reizend“ und „krebserregend“, wie auf den Kanistern zu lesen war. Hierzu ermittelt nun die Polizei. „Leider kommt illegale Müllentsorgung immer wieder am alten Albaufstieg vor“, sagt der Bürgermeister.

Illegalen Müll dem Amt oder der Polizei melden

Steffen Maier: „Grundsätzlich ist das Landratsamt Zollernalbkreis für Ablagerungen zuständig, wenn diese – wie im vorliegenden Fall – außerhalb geschlossener Ortschaften erfolgten.“ Wer illegalen – und, wie in Weilen unter den Rinnen, giftigen – Müll findet, kann sich jedoch auch an die Gemeinde oder die Polizei wenden.

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So wird Dispersionsfarbe richtig entsorgt

Flüssige Dispersionsfarbe ist die einzige Farbe, die kein Sondermüll ist. Sie kann vollständig eingetrocknet und oder mit Sand, Erde, Zement oder Sägemehl eingedickt im Restmüll entsorgt werden. Wasserlösliche Dispersionsfarbe an Werkzeugen kann an einem hauseigenen Ablaufschacht, der an die Kläranlage angeschlossen ist, gereinigt werden. Vollständig leere, pinselreine Farbeimer können über den Gelben Sack entsorgt werden, informiert das Landratsamt.