Die weiße Schrift auf grünem Grund bestätigt es: Die Kirchliche Sozialstation Balingen ist nun ganz offiziell ein „Familienbewusstes Unternehmen.“ Das entsprechende Prädikat wurde von den Arbeitgeberverbänden und vom Landesfamilienrat Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus verliehen.
Wie familienbewusst ist unser Verband, unsere Organisation oder unsere Einrichtung? Diese Frage muss sich die entsprechende Institution, die das Prädikat erwerben möchte, im Vorfeld stellen. Die Strukturen des eigenen Unternehmens vor diesem Hintergrund zu hinterfragen, lohnt sich. Denn eine familienbewusste Personalpolitik steigert die Attraktivität im sich immer weiter verschärfenden Wettbewerb um Fachkräfte. Und zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für den Arbeitgeber stets ein Gewinn.
Auf die Mitarbeiter eingehen
Im Umkehrschluss ist das Prädikat aber auch ein wichtiges Indiz für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Denn es signalisiert ihnen: Hier wird alles für die Mitarbeiterzufriedenheit getan, sprich es werden die Rahmenbedingungen geschaffen, um bestmöglich auf jeden Einzelnen einzugehen.
Rund ein Vierteljahr dauert das Verfahren zur Prädikatsvergabe. Bei der Katholischen Sozialstation wird, wie die neue Geschäftsführerin Corinna Renner erklärt, indes schon lange darauf hingearbeitet, mitarbeiterfreundliche Strukturen zu schaffen: „Wir haben in den letzten Jahren vieles umgestellt“, berichtet sie.
All das fand auf dem Fragebogen zur Selbsteinschätzung des Unternehmens einen positiven Niederschlag. Bei der systematischen Bewertung wurden die Punkte Kommunikation, Führungskompetenz, Arbeitszeit, -ort und -organisation, Geldwerte und Leistungen, Service für Familien, Bürgerschaftliches Engagement, Gesundheit und Personalentwicklung berücksichtigt. In allen Feldern konnte die Kirchliche Sozialstation punkten.
Familienfreundliche Strukturen
Mehr Freizeit für die Mitarbeiter und eine Entlohnung nach Tarifvertrag sind dabei nur zwei von vielen wichtigen Faktoren. „Seit Anfang 2023 gibt es bei uns die 39-Stunden-Woche“, erläutert Corinna Renner. Zudem wird das Gleitzeitmodell praktiziert, geteilte Dienste entfallen und Überstunden werden ausbezahlt.
Auch in Sachen Arbeitszeit wird auf Mitarbeiter- und Familienfreundlichkeit geachtet. Wie Pflegedienstleiterin Silke Stelter erklärt, wurden unter anderem sogenannte „Müttertouren“ geschaffen, die es Mitarbeiterinnen mit Kindern ermöglichen, nicht schon um sechs Uhr morgens, sondern erst um acht Uhr mit der Tour zu beginnen. Weiterhin kann, abhängig von der familiären Situation, eine Teilzeitausbildung absolviert werden.
Seit dem Jahr 2018 nimmt das Unternehmen außerdem am Konzept „Gesundes Arbeiten gestalten“ (Belev) teil. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können dabei Gesundheitskurse belegen und etwa an Rückenschulungen teilnehmen“, so die Geschäftsführerin.
Gutes Arbeitsklima
Viel getan wird auch für ein gutes Arbeitsklima. Regelmäßig stehen Teamevents auf dem Programm, die den Zusammenhalt fördern, es finden Mitarbeitergespräche statt und es gibt ein sogenanntes „Wunschbuch.“
Das Prädikat bescheinigt der Kirchlichen Sozialstation jedoch nicht nur, ein „Familienbewusstes Unternehmen“ zu sein. Stolz ist man ferner darauf, obendrein noch den Zusatz „Ausgezeichnet digital“ erworben zu haben. Auch in diesem Bereich habe sich viel getan, bestätigt Corinna Renner. So hat etwa die Verwaltung die Möglichkeit auf Home-Office und die Pflegekräfte, die mit E-Autos unterwegs sind, sowie die hauswirtschaftlichen Kräfte arbeiten nun mit Tablets.
„Wir möchten, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei und wohlfühlen“, betonen Corinna Renner und Silke Stelter. Denn: Zufriedene Mitarbeiter – das bedeutet immer auch zufriedene Klienten. Und dies ist allen ebenfalls sehr wichtig.
Die Kirchliche Sozialstation Balingen
Die kirchliche Sozialstation in der Hindenburgstraße 34 in Balingen ist eine Einrichtung der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde Balingen und besteht seit 1896. Sie ist Teil des Diakonischen Werks Württemberg und ist für Balingen und Geislingen mit allen Teilorten verantwortlich. Neben der Grund- und Behandlungspflege gehören auch hauswirtschaftliche Hilfe, Betreuungsnachmittage und ein Gesprächskreis für pflegende Angehörige zum Angebotsspektrum.
Mehr zum Prädikat „Familienbewusstes Unternehmen“ gibt es unter www.familynet-bw.de.