Als um 18 Uhr die Türen schließen in der Geislinger Schlossparkhalle, ist die Bürgermeisterwahl offiziell vorbei. Doch mit dem Ausleeren der Wahlurnen wird es spannend. Zumindest in der Schlossparkhalle zeichnet sich recht schnell ein klares Bild ab. Der Stapel mit den Stimmzetteln, die Amtsinhaber Oliver Schmid eine Stimme geben, wächst kontinuierlich. Markus Robert Weinmann kann aber dennoch einige Stimmen abgreifen, es deutet sich schon jetzt ein Achtungserfolg an für den Kandidaten aus dem nahen Dotternhausen.
In der Schlossparkhalle, der Wahlbezirk „Geislingen I“, geht Schmid als klarer Sieger hervor – 279 zu 30 Stimmen heißt es hier zugunsten des Amtsinhabers. Nur drei Stimmen fallen auf die freie Zeile.
Es wird weiter ausgezählt
Während in den anderen Bezirken munter weiter ausgezählt wird, wärmen sich die Akteure des Musikvereins schon einmal auf. Die nächsten Bezirke trudeln ein, Schmid ergattert im zweiten Geislinger Bezirk 84,7 Prozent, in Erlaheim 80,5 Prozent. Aufhorchen lässt Markus Robert Weinmann im Teilort Binsdorf. Fast 30 Prozent (29,3) holt Weinmann hier. Zwar geht auch hier Oliver Schmid als Sieger hervor, Kontrahent Weinmann präsentiert sich aber hier besonders stark. Schmid taucht dann gegen 18.26 Uhr in der Schlossparkhalle auf, plaudert schon jetzt relativ gelöst mit den Bürgern.
Entscheidung fällt schon früh
Kein Wunder, denn nach fünf von sieben Wahlbezirken liegt er mit knapp über 80 Prozent in Front. Lediglich die beiden Briefwahlbezirke fehlen noch. Die aber, das hatte Wolfgang Pauli als Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses schon am Rande der Kandidatenvorstellung preisgegeben, sind bestens gefüllt. Eine gewisse Restspannung liegt also gegen 18.30 Uhr doch noch in der Luft. Um 18.42 Uhr ist es dann besiegelt. Die verbleibenden Briefwahlbezirke komplettieren das Ergebnis. Oliver Schmid holt auch in den beiden Briefwahlbezirken locker die absolute Mehrheit, einmal 80,4, einmal 77,9 Prozent. Am Ende steht unterm Strich ein souveräner Sieg für Oliver Schmid: 80,3 Prozent sind es schlussendlich. Markus Robert Weinmann vereinigt in der Endabrechnung 16,7 Prozent der abgegebenen und gültigen 2199 Stimmen auf sich.
Verdienst des zweiten Kandidaten
Somit stehen für den Amtsinhaber weitere acht Jahre an der Rathausspitze an. Vor allem mit der Wahlbeteiligung sei er zufrieden, sagte Schmid in seiner Rede, die sei höher als noch vor acht Jahren. Auch ein Verdienst des zweiten Kandidaten Markus Robert Weinmann, wie Schmid betont. „Ihr Vertrauen bedeutet mir viel“, rief er den Geislingern, Binsdorfern und Erlaheimern zu, die sich zahlreich in der Schlossparkhalle versammelt hatten – und vom Wahlsieger am Abend noch auf ein „Wahlbier“ eingeladen wurden.
Weinmann sprach von einem „super Ergebnis“, im Vergleich zur OB-Wahl in Balingen habe er sein Ergebnis verdreifacht. Das zeige, so der Kandidat, dass seine Inhalte den Bürgern durchaus wichtig seien. Wo und ob er als Nächstes bei einer Wahl antritt? Das ließ der Elektriker aus Dotternhausen offen.
Der Wahlabend gehörte schlussendlich aber dem Sieger, der zahlreiche Hände schüttelte, Gratulationen in Empfang nahm und viel zu lachen hatte – kein Wunder bei einem dann doch eindeutigen Ergebnis.
47,5
Prozent beträgt die Wahlbeteiligung bei der Bürgermeisterwahl. Die Bürger konnten sich am Sonntag zwischen Amtsinhaber Oliver Schmid und Markus Robert Weinmann entscheiden.
Schrecksekunde am Vor-Wahlabend
Am Samstag zwischen 18 Uhr und Mitternacht hebelten bislang unbekannte Täter ein Fenster am Binsdorfer Rathaus auf und stiegen dort ein, teilt die Polizei mit. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen wurde nichts entwendet. „Das war bei der Feuerwehr, nicht direkt im Rathaus“ atmete Theresa Schaitel, die für die Wahl verantwortlich zeichnete, auf. „Es war noch alles so, wie wir es am Samstag hergerichtet haben“, so Schaitel. Die Wahl wurde durch den Einbruch der dreisten Langfinger also gottlob nicht beeinträchtigt.