Nett lächelnd werden die Patienten von „Elvis“ begrüßt, dem Zahnmännchen auf der Eingangstür. Diesen Namen verdankt es Amanda Hermann, die das schwarze Löckchen bemerkte. Der neue Zahnarzt Dr. Johann Berenz hat sie aus seinem alten Rottweiler Team mitgenommen. Auch seine Frau Ruth Berenz unterstützt in Schömberg als Zahnarzthelferin. Ansonsten dürfen sich die Patienten auf die bekannten Gesichter der Praxis freuen.

Dr. Jörg und Iris Erdmann praktizieren nicht mehr

Zwei Gesichter werden natürlich fehlen: Dr. Jörg und Iris Erdmann haben ihre Tätigkeit nach genau 34,25 Jahren beendet. „Das Organisatorische werde ich nicht vermissen, aber die treuen und langjährigen Patienten“, weiß Iris Erdmann jetzt schon. Das Paar ist beeindruckt, wie viele Patienten sich in den letzten Wochen persönlich verabschiedet haben und wie emotional die Trennung war. „Wir sind stolz auf dieses starke Vertrauensverhältnis und darauf, dass wir bis zum letzten Tag volles Programm geboten haben.“
Auf Vertrauen setzt auch Dr. Berenz: „Als Zahnarzt ist die Behandlung selbst nicht der nennenswerte Erfolg, sondern den Patienten so durch die Behandlung zu bringen, dass er sich wohlfühlt.“ Denn der Mund gelte als Intimraum, den die Menschen nicht gerne einem Fremden öffnen. Entsprechend wichtig ist ihm eine Wohlfühlatmosphäre. Die Behandlungszimmer unterteilen sich thematisch in Toskana, Bergsee und Lofoten, denn überall sind selbst gemachte Urlaubsbilder an der Wand.
Wohlfühlfaktor für den motivierten Zahnarzt ist außerdem sein Heimvorteil, denn er ist in der Gegend aufgewachsen. So ist er gebürtig aus Gosheim, war in Spaichingen auf dem Gymnasium und hat in Tübingen studiert. Danach praktizierte er 32 Jahre lang in Rottweil und kommt schließlich in Schömberg an.

Endlich frei von Schmerz

Als er vor einigen Wochen zu Hause in Corona-Quarantäne saß, wurde ihm bewusst: „Damit ich glücklich sein kann, brauche ich die handwerkliche Arbeit, aber auch den Kontakt mit Menschen.“
Sein größter Wunsch wäre es, irgendwann keine Schmerzpatienten mehr zu haben. Hierbei sei allerdings auch die Disziplin der Patienten gefragt, denn diese müssten sich bereits zu Hause gut um ihre Zähne kümmern, damit ein Zahnarzttermin alles Nötige bewerkstelligen kann.

Hilfsmittel für zu Hause

Die drei wichtigsten Hilfsmittel seien hierbei: eine elektrische Zahnbürste, Zahnseide und ein Mal pro Woche eine Fluoridierung. Zudem arbeitet Berenz aktuell an einem eigenen Pflegeinstrument für den häuslichen Gebrauch, das sich allerdings noch in der Entwicklung befindet. „Zahnpflege wird häufig unterschätzt“, sagt er. So befinden sich in den Zahnzwischenräumen Bakterien, die im Körperinneren Krankheiten verursachen können, die beispielsweise in Zusammenhang mit Herzproblemen stehen.
„Das Schönste und Schlimmste zugleich ist die Arbeit mit Kindern“, verrät Dr. Berenz. Viele Eltern würden in die Praxis kommen und beklagen, dass die Kinder keine Zähne putzen würden. „Die Eltern dürfen die Verantwortung nicht abgeben, denn es ist so, dass es den Kindern noch an Feinmotorik fehlt und sie gar nicht in der Lage sind, ihre Zähne richtig zu putzen.“

Netz aus Experten

Doch selbst wer den ein oder anderen Punkt der Zahnpflege versäumt, befindet sich bei ihm in guten Händen. Er legt viel Wert darauf, immer up to date zu sein und nur Methoden anzuwenden, die evidenzbasiert sind. In seiner Ausbildung hat er sich auf Implantologie und Parodontologie spezialisiert. Sein Praxisangebot passt er an den Bedarf an. Neben seinen eigenen Fertigkeiten ist er mit vielen Spezialisten vernetzt, die im Fall der Fälle unterstützen. Jedes Zahnproblem kann so optimal behandelt werden.