Ein sprichwörtlich „brennendes Thema“ zog am Wochenende das Publikum in Scharen zur Baumesse „Bau-Plus“ nach Albstadt. In der 17. Ausgabe der Messe um das Bauen, Renovieren und Sanieren zeigten lokale und regionale Betriebe sowie Dienstleister ihre Produkte für die eigenen vier Wände – vom Keller bis zum Dach.
Energetisches Sanieren im Fokus
Die Fragen der Energieeffizienz und des ökologischen Bauens und Sanierens standen im Mittelpunkt der diesjährigen Messe. Nach zweijähriger coronabedingter Unterbrechung galt es wieder, Aussteller und das interessierte Publikum zusammenzubringen. Persönliche Kontakte und Beratung ließen sich in diesem Bereich durch die in der Pandemie entdeckten virtuellen Räume so leicht nunmal nicht ersetzen.
So waren schon am ersten Öffnungstag, trotz überschaubarer Besucherzahlen, einige der Aussteller ganz zufrieden mit der Resonanz. Gisela Gauggel, die Chefin des gleichnamigen Heizungsbauers aus Winterlingen, verwies froh auf ihr Auftragsbuch. Es war schon für die ersten Stunden der Veranstaltung gut gefüllt und versprach noch mehr. Der mitgereiste Chef Bruno Gauggel und Mitarbeiter Durim Abasi waren an ihrem Stand ebenfalls nicht untätig: „Vor Corona war es fast schon zu viel an Publikum, ein richtiges Gedränge an den Ständen.“ Davon konnte am Samstag keine Rede sein. So blieb genügend Zeit, die Kundschaft in Ruhe zu beraten.
Beratung in allen Fragen rund ums Haus und die Wohnung
Die Palette der vertretenen Betriebe reichte vom klassischen Bauunternehmen über Stuckateure und Malerbetriebe bis zu den Balkon-, Tore- und Fensterbauern. Auch über effektive Schimmel- und Moosbeseitigung konnte man sich professionelle Beratung holen.
Stark nachgefragt war allerdings das die Messethemen ergänzende Vortragsprogramm. Dabei ging es um einschlägige Themen wie Photovoltaik und Batteriespeicher, vom Altbaudach zum Energiespardach und die Frage nach dem Heizungstausch.
Photovoltaik und Heizungstausch
Der Fachmann für die Themen Photovoltaik und Heizungstausch war Matthias Schlagenhauf von der Energieagentur Zollernalb. Der Publikumsandrang allein bezüglich des Heizens war so überwältigend, dass fleißig nachgestuhlt werden musste und der Raum aus allen Nähten platzte. Trotzdem mussten noch weitere Wartende auf den nächsten Termin oder auf den Stand der Energieagentur verwiesen werden.
Manche regionalen Aussteller sind traditionell auf der Messe vertreten. Andere nutzten den Neustart nach Corona, um mit ihren Produkten eine neue Kundschaft an einem neuen Standort zu gewinnen. So kam etwa eine Firma mit ihren Hightech-Produkten zur Sicherheitstechnik in den Bereichen Alarm, Videoüberwachung, Brandschutz und Zutrittskontrolle von Günzburg auf die Zollernalb. Wieder ein anderer nahm den Weg aus der Region Nagold auf die Alb auf sich, um sein Angebot von Oberflächenbeschichtung für Holztreppen und Steinteppiche den Kunden näherzubringen.
Modernisieren mit Solartechnik
Zwei Betriebe, dasselbe Thema, ein Stand: Die Firmen Linder und Maag Holzbau widmeten sich in einem gemeinsamen Messeauftritt der Modernisierung, Energie und Solartechnik. Diese Kooperation sei für die beiden Betriebe naheliegend gewesen und wird am Bau seit Jahren praktiziert. Inhaber Joachim Linder hofft, dass sich nach den Monaten der Unsicherheit während der Pandemie die Lage nun stabilisiert: Materialknappheit und steigende Preise hatten den Betrieben zu schaffen gemacht.
Bei allen Tipps und Tricks zum effizienten Um- und Ausbau, sollte am Ende eine Frage dennoch unbeantwortet bleiben. Im Eingangsbereich der Ausstellungshalle befand sich ein Objekt aus Kisten, Tarnnetzen, Stahlrohren, Gasmasken, Helm und Taschen, dessen Botschaft im Dunkeln bleibt. Kein Titel, kein Text, kein Hinweis. Ein Statement mit offensichtlich militärischem Hintergrund? Eine eindeutige Antwort war nirgends zu finden.
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Aussteller waren am Samstag und Sonntag in der Zollern-Alb-Halle, wo sie sich einem interessierten Publikum präsentieren konnten. Besonders gefragt: Profis in Sachen Heizung.