Als die SÜDWEST PRESSE Marco Kaschuba am Telefon erreicht, schneit es in Hechingen. Kein schöner, leichter Schneefall, sondern die matschige Regen-Schnee-Kombination. Kaschuba befindet sich knapp 2000 Kilometer entfernt im spanischen Córdoba. Ein Blick aufs Thermometer: 38 Grad Celsius. Während in Mitteleuropa und damit auch in der Region Neckar-Alb nasskaltes Wetter dominiert, herrscht auf der iberischen Halbinsel seit Wochen Hitze und Dürre. „Diese eingefahrenen Wetterlagen sind definitiv eine Folge des Klimawandels“, sagt Kaschuba.
Der Reutlinger ist Experte auf diesem Gebiet und dokumentiert weltweit extreme Wetterlagen. Der Filmproduzent und Meteorologe wurde mehrfach ausgezeichnet. Kaschuba ist am Mittwoch in den Bergdörfern Córdobas unterwegs; ein Lastwagen beliefert die Bewohner mit Trinkwasser. Flüsse und Bäche sind ausgetrocknet. Europa ist geteilt in zwei Wetterzonen. Woran liegt das? Und wann wird es in der Region Neckar-Alb endlich Frühling?
Auf der falschen Seite des Hochdruckgebiets
„Ein Hochdruckgebiet hängt über Skandinavien fest und wir sind auf der falschen Seite“, erklärt Kaschuba. Die kalte Nordostfront erstreckt sich über Mitteleuropa, darin wiederum sorgen Tiefdruckgebiete für den vielen Regen. Damit es bei uns wärmer und sonniger wird, müsste sich die Großwetterlage ändern. „Die warme Luft aus Spanien müsste zu uns ins Ländle ziehen.“ Und wann passiert das?
Da hat der Wetterexperte keine guten Neuigkeiten: „In den Modellen ist aktuell kein Durchbruch zu sehen. Das Wetter bleibt erstmal unverändert.“ Wenn im Mai also viele Freibäder öffnen, ist bibbern angesagt. Die Menschen im Zollernalbkreis brauchen noch etwas Geduld, bis sie die Shorts und T-Shirts auspacken können.
Kann schnell wärmer werden
Immerhin: Sobald sich die Großwetterlage wirklich dreht, geht es schnell. „Dann steigen die Temperaturen auch bei uns in kurzer Zeit von 15 auf 30 Grad“, sagt Marco Kaschuba.
DWD: So wird das Wetter am langen Wochenende
Dank des 1. Mai-Feiertags haben viele Bürgerinnen und Bürger ein verlängertes Wochenende. Lohnt sich ein Ausflug und spielt das Wetter mit? Das sagt die Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD):
Am Samstag meist freundlicher Sonne-Wolken-Mix, lokal aber auch hochreichendere Quellwolken. Örtliche Schauer und vereinzelte Gewitter mit starken Böen. Temperaturmaxima von 15 Grad im Hochschwarzwald bis 21 Grad im südlichen Oberrheingraben. Schwacher, in Böen zeitweise frischer nördlicher Wind.
In der Nacht zum Sonntag gering bewölkt oder wolkig. Tiefstwerte von 10 bis 4 Grad.
Am Sonntag im Norden oft aufgelockert und meist trocken. Im Süden stark bewölkt und zeitweilig leichter Regen. In der Nacht zum Montag im Norden aufgelockert, im Süden stark bewölkt. Dort örtlich leichter Regen. Minima: 10 bis 5 Grad. swp