Groß war der Andrang beim Elternfest auf dem Waldheim in Tailfingen. Viele Eltern und Großeltern warteten gespannt auf die Vorführungen. Ganze 70 Kuchen hatte man für diesen Tag gespendet. Und die Kinder konnten endlich zeigen, wie toll die Freizeit bei der Evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen ist, wie groß der Zusammenhalt und wie freundschaftlich das Miteinander.
Ein ganz großes Lob hatte gleich mal Pfarrer Christoph Fischer für die Kinder parat: „Ihr habt Regen ausgehalten, habt Sturm und Kälte ausgehalten. Und egal, wann ich hier auf dem Waldheim war, ihr hattet trotzdem immer gute Laune. Ich bin total begeistert von euch.“ Er selbst versprühte aber auch gute Laune am Mittwochmittag. Zum 15-jährigen Waldheim-Jubiläum von Jugendreferentin Birgit Bech ließ er alle Anwesenden stürmisch applaudieren.
Warum hatte der Seelsorger kleine essbare Raben mit einem Stückchen Brot für alle dabei? Weil die Kinder auf dem Waldheim täglich von der biblischen Geschichte des Propheten Elija begleitet wurden. Und dieser wurde in der Wüste morgens und abends von Raben mit Brot und Fleisch versorgt, welche Gott ihm schickte. Das Fazit von Pfarrer Fischer lautete: „Auf Gott kann man sich immer verlassen.“ Er lud auch gleich dazu ein: „Es geht das ganze Jahr weiter – mit Kinderkirche, Kinderbibeltag, Kinderbibelwoche.“
Kinderstadt mit Händlern
Wenn man die Kinder fragt, und dieses Jahr sind es allein 223 in der ersten Freizeit, dann dürfte die Waldheimzeit auch nie enden. So viel Spaß haben sie im Sommer auf dem Braunhardsberg. Erst tags zuvor gab es die Kinderstadt mit allerlei Händlern und Handwerkern. Beim Elternfest durften alle 14 Gruppen spektakulär mit ihren Betreuern, untermalt von entsprechenden Songs, einziehen. Auch dem Gast ordnete man ein Lied zu. Jugendreferentin Birgit Bech hatte dazu den Babysotter Boogie ausgewählt. Warum? Das beantwortete der Erste Bürgermeister Udo Hollauf humorvoll selbst: „Das bezieht sich bestimmt auf den Gemeinderat.“
Bürgermeister zollt Respekt
Der Bürgermeister zeigte sich komplett begeistert vom Geist, der auf dem Waldheim herrscht: „Hier werden Freundschaften geschlossen. Hier lernt ihr voneinander. Das Waldheim steht für mehr als für einen Ort der Betreuung. Es ist ein Ort der Begegnung und der Bildung und des Miteinanders.“ Auch von Seiten der Stadt Albstadt habe es finanzielle Unterstützung gegeben, so Hollauer, für die Beschaffung neuer Bänke auf dem Gelände wurden 600 Euro gesponsert. Denn: „Es ist ein ganz besonderer Ort, der Menschen zusammenbringt.“
Hochleistungstruppe Küche
Udo Hollauer durfte selbst miterleben, wie die Waldheim-Freizeiten bei der Evangelischen Kirchengemeinde Tailfingen die Herzen vieler Kinder und Jugendlicher höher schlagen lässt. „Das eigentliche Herzstück seid ihr alle“, rief er den jungen Leuten zu. Und die präsentierten sich dem Publikum nach und nach. Unter den 64 ehrenamtlichen Betreuern gab es ganz spezielle Gruppen. So wie etwas das Hygieneteam oder die Materialwarte und die Hausmeister. Die „Hochleistungsgruppe“ aus der Küche erhielt einen besonderen Applaus. Nicht nur für 6000 gespülte Teller, wie Olaf Ronsdorf, der Co-Leiter der Freizeit, auflistete.
Mit selbst erdachten Namen stellten sich die Kleinen und die Größeren vor. Ob die „Dschungelbande“ oder die „Sommermücken“ – als kreativ und abenteuerlich hatte der Bürgermeister die gesamte Truppe ja schon eingeschätzt. Manche hatten selbst gebastelte Tiermasken und eine Gruppe der Älteren hatte sogar etwas ganz Spezielles eingeübt: einen Cup-Song. Alle saßen um einen Tisch und hatten einen Plastikbecher, den sie zur Musik im Takt drehten und auf den Tisch klopften, weitergaben und in die Hände klatschten. Es funktionierte wunderbar – wie alles andere auch.
Wie geht es weiter auf dem Waldheim?
Am Freitag um 16 Uhr endet die erste Freizeit mit einem Gottesdienst in der Pauluskirche. Vom 14. bis 18. August läuft die zweite Waldheim-Freizeit mit knapp 180 Kindern und Jugendlichen. Die Leitung hat dann Sebastian Genz inne.