Schnell musste es gehen. „Um das Konzept einzureichen, hatten wir nur ein kleines Zeitfenster“, erinnert sich Thorsten Steidle. Zusammen mit einem Beratungsbüro hat er die Bewerbung der Stadt Meßstetten für das Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ geschrieben. Nachdem schon die eingereichte Interessenbekundung die Jury des Bundesministeriums des Innern überzeugt hatte, wurde diese in einem mehrstufigen Antragsverfahren weiterentwickelt und ein formaler Antrag gestellt.
Hoher Zuschuss
Ende vergangenen Jahres kam dann die Zusage: „Wir sind dabei, als eine von lediglich 238 ausgewählten Kommunen“, freut sich Steidle, der in Meßstetten Leiter der Stabstelle strategische Planung, Repräsentation, Tourismus und Städtepartnerschaften ist. Die Zuschusshöhe für Projekte im Rahmen des Programms beträgt 75 Prozent der „zuwendungsfähigen Gesamtausgaben“. So muss Meßstetten nur 25 Prozent der Kosten selbst tragen.
Der Standortfaktor Tourismus soll die Stadt und ihre Teilorte beleben. Hintergrund ist der anhaltende Strukturwandel im Einzelhandel, der Städte und Gemeinden hat ausbluten lassen, wie Steidle am kommenden Freitag, 24. März, im Gemeinderat darlegen wird.
Touristen sollen Ort beleben
Der Ausbau touristischer Angebote soll zu mehr Besuchern und einer längeren Aufenthaltsdauer beitragen. Dies kommt dem Gastgewerbe und der Gastronomie, wie auch anderen Einrichtungen zugute. „Touristen können neben den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt einen wichtigen Beitrag zur Belebung der Innenstadt leisten.“
Meßstetten hat Steidle zufolge viel zu bieten: „Viel Wandertourismus wie die 2014 zertifizierten Premium-Wanderwege Hochalbpfade, aber auch viele Angebote für Familien wie das Sport- und Freizeitgelände Blumersberg, den Stausee Oberdigisheim, den Hochalbradweg bei Hossingen oder den Barfußpfad Tieringen“, zählt Steidle auf. Außerdem seien das Wildtiergehege und der Panoramaweg am Sickersberg sowie der Skulpturenweg beliebte Sehenswürdigkeiten, die es besser herauszustellen gilt.
Gemeinderat entscheidet über weitere Schritte
Ziel sei es, die Entwicklungspotenziale der Stadt künftig noch besser zu erschließen. Grundlage für das auszuarbeitende Tourismuskonzept soll eine detaillierte Analyse der Ausgangssituation sein. Die relevanten Akteurs- und Interessensgruppen sollen im Rahmen einer Zukunftswerkstatt beziehungsweise eines Workshops sowie einer Online- und Expertenbefragung einbezogen werden.
Wie die Grundausrichtung aussehen könnte und worin genau die Stadt Meßstetten investieren kann und sollte, soll ins Tourismuskonzept einfließen – ebenso die Erarbeitung einer strategischen Maßnahmenliste für spezifische Zielgruppen. Das erarbeitete Konzeptpapier wird dem Gemeinderat schließlich zur Beschlussfassung vorgelegt.
Büro hat Angebot abgegeben
Für die Erstellung des Tourismuskonzepts wurden drei leistungsfähige Büros angefragt. Die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung mbH mit Sitz in Ludwigsburg hat als einziges ein Angebot abgegeben. Die Verwaltung empfiehlt dem Gemeinderat nun am Freitag zunächst die Beauftragung des Büros zu gut 27 000 Euro.
Für die Umsetzung der Anregungen im Konzept – inklusive der Vorschläge aus der Bevölkerung und von Touristen – soll bis zum Jahr 2025 dann Geld im Haushalt bereitgestellt werden.
Mehr aus dem Zollernalbkreis
Zwei junge Männer wurden bei einem Unfall am Montagvormittag schwer verletzt. Wie die Polizei nun mitteilt, waren sie auf der Kreisstraße zwischen Lichtenbol und Stich unterwegs, als sie von der Fahrbahn abkamen. Hier lesen Sie mehr dazu: