Unter dem Motto „Wir im Quartier“ haben Bund, Land und Städtetag zum bundesweiten Tag der Städtebauförderung am vergangenen Samstag aufgerufen. Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen Klara Geywitz persönlich gab die Zielrichtung vor. „Die Städtebauförderung trägt dazu bei, dass sich die Menschen in ihrem Lebensumfeld wohlfühlen, sie schafft Verbundenheit und stärkt das Zusammenleben in stabilen Nachbarschaften.“ Der Tag der Städtebauförderung gibt Gelegenheit, „Ihre Projekte zu präsentieren und zur Mitwirkung einzuladen“, so die Hoffnung von Ministerin Geywitz. Auch die Stadt Albstadt hat sich diese Idee zu eigen gemacht.
Erster Bürgermeister Udo Hollauer betont in seiner Einladung an die Bürgerschaft, dass vonseiten der Stadt Albstadt die Möglichkeit genutzt werden soll, „die seit vielen Jahren sehr erfolgreiche Arbeit der Stadtsanierung vorzustellen.“ Städtebauförderung heißt Mitwirkung. Als Beteiligungsformate sind vielfache Aktionsideen denkbar. Seien es Workshops, Stadtrallyes, Ausstellungen oder Tage der offenen Tür.
Albstadt wählte das Format der Baustellenbegehung im Sanierungsgebiet „Umfeld Bahnhof“ in Albstadt-Ebingen. Hier sollen exemplarisch für Albstadt der Öffentlichkeit die Leistungen und Erfolge der Städtebauförderung vorgestellt, das Engagement der Kommune und der Bewohnerinnen und Bewohner gewürdigt werden. Udo Hollauer stellt zusammen mit dem Team der Stabsstelle Sanierung (Markus Koch, Sylvia Flad, Erwin Straubinger) das Projekt City Hotel Albstadt in der Gartenstraße vor. Er begrüßte die zahlreichen Gäste, vorweg die Kollegen der Verwaltung von der Stabsstelle Sanierung, die anwesenden Mitglieder des Gemeinderats und die Angehörigen des Investors der Tosun GmbH.
Vorab schon bedankte er sich bei dem Gastgeber für die Gelegenheit der Begehung und die Einladung zu einem Imbiss. Markus Koch übernahm als Leiter der Stabsstelle Sanierung, die bereits im Jahr 2005 gegründet wurde, die Projektvorstellung der Sanierungsmaßnahmen der Stadt Albstadt.
Pläne, Daten, Fotos
Verschiedene Flyer zu den jüngsten Maßnahmen „Stadtteil Mitte Albstadt-Truchtelfingen“, „Umfeld Bahnhof“ und „Hufeisen“ lagen bereit, um über Ziele und Fördermöglichkeiten zu informieren. An den Wänden und Fenstern der noch kahlen Rohbau-Living-Lobby hingen Plakate mit Plänen, Daten und Fotos zu den Maßnahmen der Stadt. Aufschlussreiche Vorher-Nachher-Fotos illustrieren die beachtlichen Erfolge der Privatsanierungen im Stadtgebiet.
Aktuell weist Albstadt drei Sanierungsgebiete aus, mit dabei das Gebiet „Umfeld Bahnhof“, das im Februar 2021 durch den Gemeinderat förmlich beschlossen wurde. Die Wohnungsbaugesellschaft Tosun GmbH übernimmt nun zwei ehemalige, zum Teil denkmalgeschützte Verwaltungsgebäude in der Gartenstraße, um ein Businesshotel für Albstadt zu realisieren.
In einer Machbarkeitsstudie und umfangreichen Vorarbeiten wurde festgestellt, dass in Albstadt sowohl für Geschäftsreisende als auch die Tourismusbranche ein großer Bedarf an passenden Unterkünften besteht. Geplant ist ein rezeptionsloser Betrieb, entsprechend den neuesten Reisetrends.
Die Ausstattung und Komfortmerkmale (schnelles WLAN, Ladestationen für Räder, Fitness-Raum, Business-Lounge) werden den gehobenen Ansprüchen sowohl der Geschäftsreisenden als auch der Alp-Radler entsprechen, dessen ist sich der Geschäftsführer der Tosun GmbH, Mehment Tosun, sicher.
Nach dem Dank an die Stadt für die gute Zusammenarbeit lädt Tosun zu einer Besichtigung der im Bau befindlichen Gebäude ein. Danach darf zur Stärkung ein kleiner Imbiss nicht fehlen.
Was alles gefördert werden kann
Zu den förderfähigen Maßnahmen in Sanierungsgebieten zählen unter anderem energetische Modernisierungen wie Austausch von Fenstern, Erneuerung des Außenputzes, Wärmedämmung von Wänden, Decken und Dach. Dazu kommen die Verbesserung der Sanitärbereiche, Erneuerung der Installationen (Elektro, Gas, Wasser und Abwasser) als auch Veränderungen der Raumnutzung.
Die Programme der Städtebauförderung umfassen drei wesentliche Bereiche. Dazu zählen „lebendige Zentren“ mit der Entwicklung und dem Erhalt der Orts- und Stadtkerne. Des Weiteren geht es um den „Sozialen Zusammenhalt“, das heißt, das Zusammenleben im Quartier gemeinsam zu gestalten. Und „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ im Sinne von lebenswerten Quartieren durch Erhalt von Altbauten, Neu- und Wiedernutzung von Industriebrachen und Rückbau leerstehender Wohnungen. hga