Am vergangenen Freitag wurde Straßberg wieder einmal zu Spaßberg – und es war ganz schön etwas los, als sich die Hästräger zum Nachtumzug trafen. Mit dabei war auch die örtliche Feuerwehr: Sie lenkte den Straßenverkehr und verkaufte die Feschtles-Wäscheklammern als Eintrittskarten zum Nachtumzug.
Pünktlich um 18.58 Uhr ging es dann los: Der Startschuss war weithin zu hören und vor allem auch zu sehen, denn der Burgnarrenverein Straßberg eröffnete seinen zehnten Nachtumzug mit einem Feuerwerk. Mehr als zwei Jahre hatten die Närrinnen und Narren darauf gewartet. Offenbar hatten auch die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand dieses Ereignis der schwäbisch-alemannischen Fasnet vermisst, denn es waren viele gekommen, um die 57 Gruppen mit ihrem jeweiligen Narrengruß zu grüßen.
Mehr als 2500 Hästräger dabei
Die über 2500 Hästräger ließen sich dann auch nicht lumpen und gaben alles, damit der Nachtumzug zum wirklich großen Spaßumzug wurde: Die zahlreichen Hexengruppen aus dem Narrenfreundschaftsring Zollernalb bauten Hexenpyramiden von schwindelerregender Höhe, formierten sich zu Hexenbollen auf der Straße und sprangen voller Schwung mit ihren Besen übereinander.
Zu Gast waren unter vielen anderen Gruppen die Hästräger des „Kübele Hannes“ aus Lautlingen, die Mengener Stadthexen oder auch die Donauhexa aus Sigmaringendorf. Eine der weitesten Anreisen hatten die „Fremersberg Teufel“ aus Baden-Baden auf sich genommen. Bei den Schlossberghexen formierten nicht nur die Erwachsenen, sondern auch die Kinder eine schöne Pyramide vor dem Fasnetswagen.
Begrüßt wurde jede Narrengruppe vom Zunftmeister. Doch es waren keineswegs ausschließlich Hexengruppen mit schaurig-schönen Masken zu bewundern. Burggespenster, Waschweiber und Gardegruppen reihten sich ebenfalls ein und ließen sich mit ihrem jeweiligen Narrenzunft-Gruß begrüßen.
Die Erste Narrenzunft Bad Urach grüßte mit „Alafanz“ – und die Zuschauer antworteten „Fall et ra“. Die Hästräger des „Hannikel“ aus Ohmenhausen riefen „Hannikel“, die Antwort ließ auch hier nicht lange auf sich warten: „La me gau“.
Party geht im Zelt weiter
Um jede Narren-, Guggamusik-Gruppe und Garde von Straßberg über Bisingen und Bingen bis nach Veringenstadt und Burgfelden angemessen begrüßen zu können, hatte der Burgnarrenverein Straßberg Handzettel ausgegeben. Auch die Figur des Burgfalken wurden so angemessen begrüßt, bevor sie ihre Süßigkeiten an die Kinder und so manches Schnäpsle an die erwachsenen Zuschauerinnen und Zuschauer verteilte.
Nach knapp zwei Stunden Umzug trafen sich die Närrinnen und Narren dann noch in der Schmeienhalle und im Barzelt. Es gab eine große Fasnetsparty. Spaßberg eben.
Burgfalke mit Vollholzmaske
Der Burgnarrenverein Straßberg wurde 1976 gegründet. Damals fanden nach einer längeren Pause wieder unorganisierte Fasnet-Umzüge im Ort statt – sogenannte wilde Umzüge. Die Begeisterung war groß, deshalb gründeten die Narren ihren Verein.
Die Figur des „Burgfalken“ entstand im Jahr 1983. Besonders stolz sind die Närrinnen und Narren auf die besondere Vollholzmaske. „Jede dieser Masken ist ein wahres Kunstwerk“, heißt es in der Chronik des Vereins. Das Federkleid der Figur besteht aus vielen kleinen Filzstücken, zudem tragen die Burgfalken gelb-schwarze Socken.