Die Idee hatte großen Charme: Die schwäbischen Zeichentrick-Kultfiguren Äffle und Pferdle sollten eine eigene Ampel in Stuttgart bekommen. So zumindest hatte sich das der Äffle-und-Pferdle-Fanclub vorgestellt. Mehr als ein halbes Jahr hatte er Unterschriften gesammelt. Mehr als 12.000 kamen zusammen. „Die Petition haben auch viele Exilschwaben unterschrieben“, sagte Klaus Winter vom Fanclub.
Am Mittwoch übergab Winter die Unterschriften nun offiziell im Rathaus an Sozialbürgermeister Werner Wölfle, der den beim Arzt weilenden Ordnungsbürgermeister Martin Schairer vertrat. Umrahmt von übergroßen Äffle-und-Pferdle-Schauspielern, umzingelt von Presse und Fernsehkameras und zwei Dutzend erwartungsfrohen Fans wurde Wölfle dann aber zum Hiobsbotschafter. So sehr er die Sache und das große Interesse daran begrüße: Es gebe keine Chance, dass die SWR-Lieblinge die allbekannten Ampelmänner ersetzen.
„Verkehrszeichen sind Verkehrszeichen“, stellte Wölfle klar – und die könne man als Kommune nicht einfach ändern. Das sei seltsam, entgegneten einige: Denn in Mainz grüßten doch Mainzelmännchen von der Fußgängerampel. Warum sollte das also nicht auch in Stuttgart gehen? „In Rheinland-Pfalz hat man eine Sonderregelung getroffen, bei der die Kommune für alles haftet“, sagte Wölfle. Dies wolle man keinem städtischen Bediensteten zumuten.
Das heißt: Wenn in Mainz jemand vom Auto erwischt wird und bei Gericht angibt, er habe die Verkehrszeichen nicht erkannt, stehen die Chancen gut, dass der Richter ihm Recht gibt. Die Mitglieder des Fanclubs reagierten auf die Argumentation ernüchtert.
Ganz den Spielverderber wollte Wölfle aber nicht geben. Als Kompromiss könne er sich vorstellen, schwarze Aufkleber von Äffle und Pferdle künftig an den gelben Ampeldrückern anzubringen. So würden sie am Ende doch noch auf den Ampeln landen – wenn auch anders als ursprünglich geplant.