Kürzlich wurde die Ausstellung „Drei Positionen – Freie Malerei“, von Ingrid Skrotzki, Heide Huber und Werner Kellersohn  im Haus im Grafental in Trochtelfingen eröffnet. Ein interessiertes Publikum mischte sich in der Cafeteria, in der die Eröffnung statt fand, unter die Bewohner des Seniorenheims. Die Kunstausstellungen sind seit 25 Jahren fester Bestandteil des Hauskonzepts, und verbinden die Menschen, die Älteren und die Jüngeren, das Innen und das Außen, das Gesellschaftsleben und das Leben im Seniorenheim.
Artjem Miller steht begeistert hinter dieser Idee und begrüßte die Gäste, die Bewohner und freute sich die drei Künstler, eine Ateliergemeinschaft aus Bad Urach, willkommen zu heißen. Rike Betz und Hanna Leibold, beides Schülerinnen der Musikschule Burladingen, erfreuten das Publikum mit virtuoser Musik am Klavier von Schubert bis Themen zu Amelie.
Regine Autenrieth sprach zur Kunst der drei Maler. Ob vom berühmten Dessauer Bauhaus inspiriert so wie Heidi Huber, oder im langjährigen kreativen verantwortlichen Mitwirken in einer großen Textilfirma wie Ingrid Skrotzi, oder in projektbezogener künstlerischer Zusammenarbeit mit Professor Hajek wie der Architekt Werner Kellersohn – drei Positionen – drei Menschen – drei ganz unterschiedliche Prägungen, die zur Malerei Ausdrucksmittel finden: So setzt sich Ingrid Skrotzki mit durchaus tiefsinniger Kost auseinander: „Sehnsuchtsort“ – „hinter dem Vorhang“ – „auf der Flucht“ – „die Wand“ –  „der Schwimmer“, um nur einige ihrer Werke zu benennen, allesamt Themen, die sozialkritische Aspekte beleuchten und durchaus einladen, ja auffordern, zum Denken und Hinterfragen.In ihrer Bildsprache zeigt Ingrid Skrotzki ihr Entwicklungspotenzial – offen für Neues, ohne den eigenen Stil zu verlieren.
Heidi Huber zeigt urbane Motive Frauen und Randgruppen im Visier wie in der Einladung „der Irokese“,  einem Spektrum und Austausch von Menschen. So findet der Betrachter neben den Portraits auch Landschaften und Städte in Szene gesetzt: ob als Aquarell fließend und mystisch, oder in Acryl klar und abgegrenzt, Landschaften werden so verfremdet, dass zauberhaft eigene Fantasiereiche entstehen, in Pop Art-Manier. siehe „Ausbruch des Vesuv“. Bei „Lady in Rot“ „und „Pink Lady“ zeigt Heidi Huber erfrischend, technisch versiert und selbstbewusst, Frauenpower auf Leinwand.
Werner Kellersohns Bildsprache deutet von sehr experimenteller Natur. Der Architekt nimmt in bewegtem, kraftvollem Duktus Pflanzen (siehe sein zentrales Thema „Bäume und Beine“) Tiere, und weltliche Themen ins Visier. Der „Stier der Camargue“ wie auf der Einladung in seiner reduzierten Darstellung, sprengt im aufgewühlt grünen Hintergrund fast aus der Bildmitte, verdeutlicht die immense Kraft eines solchen Tieres vorzüglich. Flamingos und Schmetterlinge in Orange stehen den Motiven Tänzer und Urknall entgegen – verbinden dieselben zum Kosmos des Lebens.
Tom Kellersohn, Inhaber einer großen Werbegrafikfirma in Pforzheim, rundete bei seiner Laudatio mit Einblicken in persönliche Erlebnisse mit den drei Künstlern den festlichen Rahmen ab. So ist seine Sicht auf die drei Positionen in der Richtung zu verstehen, dass er dem Publikum die Position der Künstler, die der Bilder selbst, und die der eigenen Betrachtung und Auseinandersetzung des Publikums damit entgegen setzt.
Die Ausstellung ist bis zum 20. Januar täglich von 10 bis 18 Uhr im Untergeschoss, im Erdgeschoss und im zweiten Stock im Haus im Grafental zu sehen.