Der geplante Headliner William Fitzsimmons hat kurzfristig seine gesamte Tour abgesagt. Statt ihm spielt im Neuen Schloss zum zweiten Stuttgarter New Fall Festival am 16. November Alice Phoebe Lou. Wer? Die Berliner Songwriterin reicht, was die Bekanntheit angeht, beileibe nicht an den bärtigen Sänger heran, der schon in der TV-Serie „Grey’s Anatomy“ zu hören war. Was den Stil angeht, schon eher. Auch die gebürtige Südafrikanerin zählt zum Neo-Folk und macht feine Musik abseits des Mainstreams. Dass die Wahl auf sie fiel, scheint charakteristisch für das 2016 von Hamed Shahi erstmals auch in der Landeshauptstadt aufgelegte Festival. Wer bei ihm Headliner sein will, muss nicht berühmt sein – aber besonders.
So holt der Düsseldorfer Konzertveranstalter neben bekannten Acts wie dem irischen Liedermacher Glen Hansard, der mit dem Kinofilm „Once“ international bekannt wurde, Rapper Megaloh, Tom Odell, Michael Kiwanuka und Olli Schulz auch weniger bekannte Indie-Perlen an für ihr Genre ungewöhnliche und deshalb umso reizvollere Konzertorte. Zwei Tage nach Lou spielt Anna Ternheim im Schloss (18.11.) – auch die Schwedin gehört zu den im Radio kaum gespielten Singer/Songwritern, auch sie steht für Anti-Folk, handgemachte Gitarrenklänge, textlich weit weg von massentauglich schlagerseliger Heilewelt-Lyrik.
Glen Hansard (15.11.), Megaloh mit Rhein Brass (16.11.), die Deutsch-Popper Die höchste Eisenbahn (17.11.) und Little Dragon mit ihrem Synth-Pop (18.11.) treten statt in einem Club in der auf Klassik abonnierten Liederhalle auf; die Synthiepopper Austra und Merrill Garbus’ noisig-experimentelles Art-Pop-Lo-Fi-Orchester Tune-Yards mit Drums und Loops (17.11.) sowie ein „Baden-Württemberg-Abend“ mit den Nachwuchskünstlern Rikas, Fibel und JFR Moon (18.11.) im SBB-Museum; Indie-Popper Schulz (17.11.), Shootingstar Odell (18.11.) und Soulsänger Kiwanuka zum Abschluss (19.11.) im High-Tech-Messe-Zentrum Carl Benz Arena.
Info Karten unter new-fall-festival.de