Vier Jahre nach dem Ausbruch der Coronapandemie steht das Ulmer Roxy sowohl programmtechnisch als auch finanziell gut da. Das Publikum ist zurück und giert nach Unterhaltung. „Es läuft mittlerweile wieder sehr gut“, betont Geschäftsführer Christian Grupp am Mittwoch bei einer Pressekonferenz, bei der er und sein Team schwerpunktmäßig das Programm für die nächsten zweieinhalb Monate präsentierten. Straff und abwechslungsreich kommt es daher. Gleich drei große Festivals stehen an:
  • Das „Femtastique“, am 9. und 10. Juni
  • Das Theaterfestival „1000 Wege“, vom 22. bis 25. Juni
  • Zwölf Konzerte, freier Eintritt, vom 13. Juni bis zum 17. August

Festival-Saison im Roxy startet

Los geht es mit „Femtastique“, das 2021 erstmalig stattfand. Damals nur gestreamt aus dem Roxy, bedingt durch Corona. Diesmal sind alle Künstlerinnen in Präsenz zu erleben. Am 9. und 10. Juni konzertieren ausschließlich Frauen. „Die musikalische Bandbreite ist groß. Es werden alle möglichen Genres abgebildet“, erläutert Projektleiterin Johanna Homburger. Auf der Bühne stehen unter anderem Albertine Sarges aus Berlin, die in ihren Texten feministische Themen aufgreift, SiEA, eine Avantgarde-Pop-Formation aus München, und die schwäbische Singer-Songwriterin Diana Ezerex.
Mit dem Festival einher geht ein Bühnentechnik-Workshop für Frauen und Mädchen ab 14 Jahren am 6. Juni. Leiten werden ihn die Ton-, Licht- und Veranstaltungstechnikerinnen, die bei dem Festival für die technische Umsetzung der Konzerte verantwortlich sind. Anmeldungen sind bis zum 26. Mai per E-Mail an die Adresse [email protected] möglich.
Nur eine Woche nach „Femtastique“, vom 22. bis zum 25. Juni, steigt im Roxy das inklusive Theaterfestival „1000 Wege“ mit 20 Veranstaltungen an dreieinhalb Tagen. Die Formate reichen von Theateraufführungen über Workshops und eine Filmvorführung bis hin zu einer Podiumsdiskussion. Mit dabei sind unter anderem das schweizerische Hora Theater und das Bremer Blaumeier Atelier. Sie gelten als Vorreiter des inklusiven Theaters.

Der Roxy Sound Garten öffnet am 7. Juni

Am 7. Juni öffnet der Roxy Sound Garten. Vom 13. Juni bis zum 17. August finden dort bei freiem Eintritt zwölf Konzerte und Partys statt. Bei schlechtem Wetter werden sie ins Roxy verlegt. „Der Sound Garten ist seit fünf Jahren eine Erfolgsgeschichte“, sagt Programmleiter Michael Mutschler. Das Konzept habe sich sehr gut bewährt. Hinsichtlich der Herkunft der Künstler und der Genres sei Vielfalt geboten. „Unter World-Indie-Pop findet sich das meiste wieder.“ Mit Casey Lowry aus Großbritannien ist etwa Gitarrenpop vertreten, mit Total Hip Replacement & Anyankofo Reggae und Afrobeat aus Dänemark und Ghana oder mit dem Liedermacher Voodoo Jürgens Wiener Soul.
Außerdem hat das Roxy-Team eine neue Reihe für Familien auf die Beine gestellt. „Wir sind als soziokulturelles Zentrum seit Jahren eine Anlaufstelle für Schulen“, erläutert Pressesprecher Henning Reinholz. „Voriges Jahr haben wir erstmals Konzerte für Kinder und Familien im Roxy angeboten und waren erstaunt, wie groß die Nachfrage danach ist.“ Daher habe man für dieses Jahr ein eigenes Programm mit zwölf Kinder- und Familienkonzerten erarbeitet. Es beginnt am 30. Juni mit Rockmusik von „Andi und die Affenbande“.
Insgesamt sind 2023 an die 250 Veranstaltungen im Roxy geplant. „Damit liegen wir über dem Vor-Corona-Niveau, als wir jährlich 230 bis 240 Veranstaltungen hatte“, sagt Grupp. Seit Beginn der Pandemie hätten 369 Veranstaltungen verschoben werden müssen, manche sogar drei- bis viermal. 2022 sei das Roxy ab März zehn Monate lang geöffnet gewesen. In dieser Zeit habe es 273 Veranstaltungen mit 75 000 Besuchern gegeben. „Der Sommer lief fantastisch, der Herbst besser als erwartet.“ Mittlerweile seien fast alle Termine, die coronabedingt verschoben werden mussten, nachgeholt, sagt Grupp.
„Die Zeit der Beschränkungen in der Pandemie haben wir für technische Ertüchtigungen genutzt“, berichtet der Geschäftsführer. So sei etwa das Studio, insbesondere für Tanzprojekte, eröffnet worden. „Das Tanzlabor ist eine Erfolgsgeschichte“, betont Projektleiterin Anastasia Semesch. „Es werden weiterhin neue Werke von internationalen Choreografen im Roxy entstehen und gezeigt und wir werden weiterhin Eigenproduktionen in die Welt hinaussenden.“

Die nächsten Termine im Roxy

Hazmat Modine  lassen am heutigen Mittwoch um 21 Uhr in der Cafébar eine Mischung aus Blues, World und Jazzelementen erklingen.
Bernd Stelter präsentiert sein Comedy-Programm „Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende!“ am Donnerstag,   20 Uhr,  in der Werkhalle. 
Marco Gianni, ein Kollege Stelters,  sorgt am Freitag, 20 Uhr, für Lacher in der Werkhalle. Zeitgleich stehen im Studio die Showbuddies auf der Bühne. Das Publikum entscheidet, wer das  Impro-Match gewinnt – Gäste sind Bühnen Polka aus München.
Karten sind unter roxy.ulm.de erhältlich.