Am Theater Ulm hat an diesem Donnerstag, 9. Februar, 19.30 Uhr, ein italienischer Opernkrimi in zwei Teilen Premiere: die Einakter „Cavalleria rusticana“ und „Pagliacci“ (hierzulande als „Der Bajazzo“ bekannt). Liebe und Eifersucht unter der glühenden Sonne Süditaliens. Generalmusikdirektor Felix Bender dirigiert die Philharmoniker, es inszeniert Christian von Götz, der in Ulm schon „My Fair Lady“ und „Cendrillon“ herausbrachte. Lukas Noll hat die Produktion ausgestattet.
„Cavalleria rusticana“: Der Musikverlag Sonzogno hatte 1889 einen Wettbewerb ausgerufen, um den besten Opern-Einakter zu finden. Der 27-jährige Pietro Mascagni gewann mit „Cavalleria rusticana – Volksszenen aus Sizilien“. Das 1890 in Rom uraufgeführte Werk ist ein Prachtstück des italienischen Verismo, also der „realistischen“ Darstellung der Welt ohne romantische Verklärung. Die eifersüchtige Santuzza verrät ihren Geliebten an den Mafioso Alfio, weil Turiddu sie mit dessen Frau Lola betrügt. Vendetta!
„Pagliacci“: Vermutlich angeregt durch den Sensationserfolg von „Cavalleria rusticana“ komponierte Ruggero Leoncavallo 1891 die „Pagliacci“ auf ein eigenes Libretto, die Uraufführung 1892 in Mailand war ein Triumph. „Lache, Bajazzo“ – Enrico Caruso machte die Arie des Canio berühmt. Die Handlung: Der rasend eifersüchtige Theaterprinzipal Canio, der bald nicht mehr unterscheiden kann zwischen Bühnenwirklichkeit und Realität, ersticht seine Frau Nedda und deren Geliebten Silvio vor Publikum.
Zuletzt am Theater Ulm: „Cavalleria rusticana“ kam 2005 in der Regie von Ansgar Haag heraus, aber in Kombination mit Manuel de Fallas Einakter „La vida breve“. „Der Bajazzo“ war 2004 in einer Inszenierung des damaligen Intendanten Haag zu erleben, und zwar als Doppel mit de Fallas Ballett „El Amor Brujo“.
Das Ensemble: I Chiao Shih (Santuzza), Markus Francke (Turiddu), Nadine Secunde (Mamma Lucia), Dae-Hee Shin (Alfio), Maria Wester (Lola). In den „Pagliacci“ singen dann in der Premiere Milen Bozhkov den Canio und Maria Rosendorfsky die Nedda. Dae-Hee Shin übernimmt den Tonio. In den weiteren Partien: Joshua Spink (Beppe), Oddur Jónsson (Silvio), Young-Jun Ha, Mykhailo Hnatiuk (Bauern). Mit dabei sind neben dem Opern- und Extrachor des Theaters auch die Ulmer Spatzen (Einstudierung; Hans de Gilde).
Aufführungsdauer: drei Stunden, inklusive einer Pause.