Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus. Nun hat auch Baden-Württembergs CDU-Agrarminister Peter Hauk genug von Horst Seehofers Unentschlossenheit: Mal lehne der Innenminister die Abweisung von Flüchtlingen an den Bundesgrenzen ab, dann fordere er genau diese in einem Geheimpapier wieder. Dann will er zurücktreten, dann doch nicht mehr.
SPD-Landeschefin Leni Breymaier spricht von einem „unprofessionellen Sommertheater“, Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch unterstellt den Christsozialen, dass sie „auch mit einem Lächeln Jesus abgeschoben“ hätten. Hauk ist das alles zu seicht, er will keine lahmen Vergleiche ziehen. Der Agrarminister ist aus hartem Holz geschnitzt und so attestiert er Seehofer am Dienstag in Stuttgart trocken, etwas plemplem zu sein: „Dass der CSU-Vorsitzende doch sichtbar einen Sparren weg hat, das scheint auch klar zu sein.“
Für alle, die es nicht wissen: Sparren sind die tragenden Balken einer Dachkonstruktion. Wenn einer fehlt, ist das Dach nicht mehr ganz stabil und dicht. Oder eben der Seehofer. Und so kämen wir dann auch wieder zum besagten Wald zurück. Wer zurückblättert, der stößt 2013 auf den ersten Akt im Holzdrama: Mit Blick auf den Machtverlust der CDU im Südwesten hatte Seehofer den damaligen CDU-Landtagsfraktionschef Hauk als „Loser“ bezeichnet. Dieser schlägt nun also mit Verspätung zurück.
Wie sagt ein weiteres Sprichwort so schön? „Dummheit und Stolz wachsen auf demselben Holz.“