Knie, Fuß, Hand – überall zwickt und zwackt es. Von Arthrose-Schmerz bis zu Sturzprophylaxe reichten die Themen unserer Telefonaktion. Andrea Honselaers, Claudia Danner und Jürgen Mack vom Landesverband für Physiotherapie Baden-Württemberg beantworteten nonstop Fragen.
Sie können zum Beispiel zwei Tennisbälle unters Gesäß legen und darauf herumrollen. Es gibt auch bestimmte Dehnübungen, die Ihnen ein Physiotherapeut zeigen kann.
Bleiben Sie in Bewegung! Allerdings ist nicht die normale Bewegung gemeint, wenn man im Haus umher- oder zum Einkaufen geht. Sie sollten gezielt beispielsweise Nordic Walking machen oder schwimmen. Und zwar regelmäßig und nicht nur fünf Minuten.
Ihr Hausarzt kann Ihnen im Rahmen der Krankengymnastik ein Gleichgewichtstraining zur Sturzprophylaxe verschreiben. Unter Anleitung können Sie dadurch tatsächlich wieder mehr Gehsicherheit gewinnen.
Vielleicht können Sie sich einer Reha-Sportgruppe anschließen. Reha-Sport kann der Arzt außerhalb seines Budgets verordnen.
Eigentlich sollte niemand aus einer Physio-Praxis heimgehen ohne Übungsanleitungen für zuhause. Sie müssen mitwirken, wenn es Ihnen besser gehen soll.
Möglich ist etwa eine Behandlung mit Reizstrom oder Ultraschall und Manueller Therapie. Die Frage ist jedoch, welche Ursache Ihr Tennisarm hat. Das muss man herausfinden und kann dann die Ursache beseitigen. Allerdings müssen Sie dafür etwas Geduld aufbringen.
Zuerst sollten Sie Ihren Hausarzt oder Orthopäden fragen. Physiotherapeuten dürfen nicht ohne ärztliche Diagnose therapieren. Es ist zwar im Gespräch, dass es auch ohne vorherigen Arztbesuch einen Direktzugang zu Physiotherapeuten geben könnte, aber bisher muss man sich vom Arzt ein Rezept hierfür holen.
Es kann eine Arthrose dahinter stecken. Treten die Schmerzen nachts auf, hilft eine spezielle Lagerung. In der Therapie kann man beispielsweise gegen den Widerstand eines Therabandes mit Armbewegungen nach vorne und hinten arbeiten. Seitliche Bewegungen sind dagegen kontraproduktiv.
Etwa 20 Euro sind für sechsmal Krankengymnastik zuzuzahlen, für Manuelle Therapie kann es etwas mehr sein. Den Rest zahlt die Kasse. Wenn Sie von der Zuzahlung befreit sind, kommen keine Kosten auf Sie zu.
Legen Sie ein Kissen unter die Knie oder, wenn Sie Seitenschläfer sind, zwischen beide Knie. Die Knie sollten leicht gebeugt, nicht gestreckt sein. Hilfreich ist das Training auf dem Standfahrrad – ohne Belastung. Bei Arthrose-Schmerzen hilft manchmal auch eine Wärmeflasche in der Kniekehle. Noch ein Tipp: Setzen Sie sich auf einen Tisch, ziehen Sie schwere Skistiefel an und lassen Sie dann die Beine baumeln. Das geht natürlich auch mit Gewichtsmanschetten, die man an den Fußgelenken befestigen kann. Wander- oder Walking-Stöcke können bei längeren Gehstrecken unterstützen.
In Ihrem Fall vermutlich nicht. Wenn Sie schon wieder schmerzfrei Rad fahren können, spricht das dagegen. Chirurgisch geht man eher vor, wenn die Schmerzen sehr stark sind und über Monate anhalten. Auch physiotherapeutisch lässt sich einiges machen. Schwillt das Knie etwa an, kann Lymphdrainage helfen.
Bei der Dupuytren-Kontraktur treten in der Handinnenfläche im Bereich des Ring- und kleinen Fingers Gewebewucherungen auf. Dadurch ist die Hand in ihrer Funktion zum Teil schwer eingeschränkt. Sie können sie mit einem Golfball massieren, sie immer wieder auf- und zumachen und die gestreckten Finger dehnen. Durch frühzeitige, gezielte Physiotherapie lässt sich möglicherweise eine Operation hinauszögern.
Sprechen Sie das offen an. Diese Rückmeldung brauchen Physiotherapeuten unbedingt. Nur so lässt sich der Behandlungsfahrplan anpassen.
Generell gilt: Wie Sie auf Ihren Füßen stehen, so geht es nach oben weiter. Deshalb ist es wichtig, dass Sie das Problem schnell angehen. Möglicherweise wird Ihnen ein Orthopäde Einlagen verordnen, die Ihre Füße stützen. Darüber hinaus kann er Ihnen Physiotherapie rezeptieren. Wir können dann die Fußmuskulatur auftrainieren und die Gelenke mobilisieren. Zuhause können Sie das Fußgewölbe etwa mit einem Tennisball massieren. Manchmal sind auch andere Schuhe hilfreich. Viele Sportgeschäfte haben Laufbänder, auf denen sie Sportschuhe ausprobieren können.
Man kann eine Versteifung oft nicht verhindern, aber verlangsamen. Gut bewährt hat sich Funktionstraining im Bewegungsbad. Versuchen Sie, ob das Medium Wasser etwas für Sie ist. Oft bieten Rheumagruppen Bewegungstraining im Wasser an. Ihr Arzt kann Ihnen ein Rezept für Rehasport und Funktionstraining im Wasser ausstellen.
Bei diesem Problem brauchen Sie vermutlich einen langen Atem, aber es lässt sich gut mit Krankengymnastik und Ultraschall behandeln. Ihr Therapeut kann Ihnen zudem zeigen, wie Sie zum Beispiel an einer Treppenstufe sehr effektiv üben können.
Info Internetseite des Physiotherapie-Landesverbandes Baden-Württemberg mit Therapeutensuche nach Postleitzahl: bw.physio-deutschland.de