Das saß: Im Auswärtsspiel bei der TuS Urspringschule kassierten die Flyers der TSG Schwäbisch Hall mit 80:119 die höchste Niederlage in ihrer nunmehr siebenjährigen Regionalliga-Zugehörigkeit. Was es aber auch noch nie gegeben hat: insgesamt acht sogenannte „unsportliche Fouls“. Die Konsequenz sind achtmal zwei Freiwürfe plus Einwurf für den Gegner. Dazu kamen zwei „Technische Fouls“ (ein Freiwurf und ebenfalls anschließend Ballbesitz für den Gegner. Gleichzeitig erhielt die Heimmannschaft null Strafen der gleichen Art. Dies lässt erhebliche Zweifel an der Berechtigung dieser Maßnahmen aufkommen.
Nur drei Wechselspieler
Am Sonntag musste Sova Taletovic auf Trim Salihu (Klausur am nächsten Tag) sowie auf den erkrankten Athanasios Stergatos verzichten. Somit standen zwar nur drei Wechselspieler zur Verfügung, was in anderen Situationen trotzdem oft gereicht hat. Wären da nicht wie am Sonntag die zahlreichen Wenn und Aber gewesen. So hatten die Gastgeber, die dringend weitere Punkte zum Klassenerhalt benötigten, gleich fünf Spieler aufgeboten, die mit einer Doppellizenz ausgestattet sind. Dadurch haben sie sowohl für die Regionalliga als auch für die drei Klassen höhere Pro A (2. Bundesliga) im „Team Ehingen Urspring“ ein Spielrecht. Darüber hinaus stellt sich die Frage, ob es eine glückliche Schiedsrichter-Einteilung ist, wenn einer von ihnen vom unmittelbaren Nachbarn und zugleich auch Liga-Konkurrenten gestellt wird.
Das Spielgeschehen lässt sich in Kürze zusammenfassen: Bei einer 31:26-Führung nach dem ersten Viertel war die Flyers-Welt zumindest vom Ergebnis her noch völlig in Ordnung. Bis zum 48:56-Halbzeitrückstand kippte die Partie schon zusehends. Das Unheil brach ab der siebten Minute des dritten Abschnitts über die TSG herein. Nebojsa Erkic bekam sein zweites unsportliches Foul aufgebrummt. Mit dem dadurch bedingten Ausscheiden des Flyers-Topscorers nahm das Unheil erst so richtig an Fahrt auf. Sieben Minuten vor Schluss kam der endgültige Knackpunkt, als Radovan Cavlin sein fünftes Foul kassierte: sinnigerweise in Form eines „Unsportlichen“, obwohl der Haller Mannschaftsführer hoch und heilig versicherte, dass er nicht gefoult habe, geschweige denn in Form eines Unsportlichen.
Unmut über Referee-Leistung
Bei einer der größten deutschen Talentschmieden zu verlieren, ist gewiss keine Schande. Eine unter normalen Umständen eingehandelte Niederlage im Bereich von zehn bis fünfzehn Punkten wäre demnach gegen ein Team, das in voller Montur antrat und dadurch logischerweise einen Klassenunterschied offenbarte, keineswegs ein Beinbruch gewesen. Was stört, ist die in diesem Fall mangelnde Sensibilität bei der Schiedsrichterbesetzung. Da erinnern sich die Alteingesessenen im TSG-Lager mit Unmut daran, dass dieser Umstand schon einmal in früheren Zeiten ein Anlass zur heftigen Kritik war. Ein Trost verbleibt den Kocherstädtern dennoch: Durch die gleichzeitigen Auswärtsniederlagen von Haiterbach und Kirchheim/Teck belegen sie weiterhin einen beachtlichen dritten Tabellenplatz.
Am kommenden Samstag ist mit der TSG Reutlingen ein Aufsteiger, der längst ins Rollen gekommen ist, in Hall zu Gast. Seit sich die Achalmstädter mit dem Amerikaner Marques Charlton verstärkt haben, sind sie, wie zuletzt der 106:98 Erfolg über Haiterbach belegt, für jede Mannschaft ein höchst unangenehmer Gegner geworden.
So spielten sie
TuS Urspringschule – TSG Schwäbisch Hall 119:80
Hall: Radovan Cavlin, Igor Salamun, Michael Heck, Nebojsa Erkic, Marin
Brzica, Jozef La Rosa, Ivica Markovic, Daniel Rösch.
Brzica, Jozef La Rosa, Ivica Markovic, Daniel Rösch.