Bildergalerie Was die Kulturredaktion 2015 beschäftigte

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Die größte Enttäuschung: Die Absage des "Ulmer Oratoriums" war bitter. Marios Joannou Elias Werk hätte der Höhepunkt der Münsterturmfeierlichkeiten werden sollen – stattdessen war eine Kakophonie an Schuldzuweisungen zwischen dem Komponisten und Ulmer Akteuren zu vernehmen. Das Krisenmanagement ließ zu wünschen übrig, und ob das "klangfest@125" ein adäquater Ersatz war? Nun ja.
Die größte Enttäuschung: Die Absage des „Ulmer Oratoriums“ war bitter. Marios Joannou Elias Werk hätte der Höhepunkt der Münsterturmfeierlichkeiten werden sollen – stattdessen war eine Kakophonie an Schuldzuweisungen zwischen dem Komponisten und Ulmer Akteuren zu vernehmen. Das Krisenmanagement ließ zu wünschen übrig, und ob das „[email protected]“ ein adäquater Ersatz war? Nun ja.
© Foto: Volkmar Könneke
Das tollste Konzert: Ein Mann, ein Cello – und ein ganzer Kosmos voller Musik. Alban Gerhardts Solo-Abend im Stadthaus in der "klassisch!"-Reihe war berauschend. Werke von Kodály, Britten, Bach – und dabei erwies sich der 45-jährige Meisterinstrumentalist als nicht nur musikalisch eloquent.
Das tollste Konzert: Ein Mann, ein Cello – und ein ganzer Kosmos voller Musik. Alban Gerhardts Solo-Abend im Stadthaus in der „klassisch!“-Reihe war berauschend. Werke von Kodály, Britten, Bach – und dabei erwies sich der 45-jährige Meisterinstrumentalist als nicht nur musikalisch eloquent.
© Foto: Volkmar Könneke
Den kultigsten Gast lockte im Juni der Roxy-Poetry-Slam in seine Hallen: den Genre-Begründer Marc Kelly Smith.
Den kultigsten Gast lockte im Juni der Roxy-Poetry-Slam in seine Hallen: den Genre-Begründer Marc Kelly Smith.
© Foto: Oliver Schulz
Am dicksten aufgetragen hat der Maler Christopher Lehmpfuhl, der in schönster Plein-Air-Tradition, den Kontakt zum Volk nicht scheuend, für die Galerie Tobias Schrade das Münster zentimeterdick in Öl auf Riesenleinwände bannte. In Schrades Galerie auf der Insel fand zudem die witzigste und tiefsinnigste Ausstellung des Jahres in einem statt: Ölbilder und Hinterglasmalereien von Irene Fastner (im Bild: "Sing, Vogel" von 2014).
Am dicksten aufgetragen hat der Maler Christopher Lehmpfuhl, der in schönster Plein-Air-Tradition, den Kontakt zum Volk nicht scheuend, für die Galerie Tobias Schrade das Münster zentimeterdick in Öl auf Riesenleinwände bannte. In Schrades Galerie auf der Insel fand zudem die witzigste und tiefsinnigste Ausstellung des Jahres in einem statt: Ölbilder und Hinterglasmalereien von Irene Fastner (im Bild: „Sing, Vogel“ von 2014).
© Foto: SWP
Die Live-Elektro-Punk-Rock-Rap-Höhepunkte 2015 waren der Auftritt der tiroler-walisisch-berlinerischen Band Gods auf dem Obstwiesenfestival und das berauschende, begeisternde, euphorisierende und – einmal mehr, muss man bei dieser Konzertlocation inzwischen sagen – ausverkaufte Konzert von Rapper Marterias Alter Ego Marsimoto im Roxy.
Die Live-Elektro-Punk-Rock-Rap-Höhepunkte 2015 waren der Auftritt der tiroler-walisisch-berlinerischen Band Gods auf dem Obstwiesenfestival und das berauschende, begeisternde, euphorisierende und – einmal mehr, muss man bei dieser Konzertlocation inzwischen sagen – ausverkaufte Konzert von Rapper Marterias Alter Ego Marsimoto im Roxy.
© Foto: SWP
Die verdienstvollsten Macher sind auch dieses Jahr wieder der Trompeter Joo Kraus und der Gitarrist Patrick Wieland, die mit ihren Konzertreihen "Herzstücke" und "Gästeliste" Künstler nach Ulm locken, die ansonsten hier nicht zu hören wären. Danke.
Die verdienstvollsten Macher sind auch dieses Jahr wieder der Trompeter Joo Kraus und der Gitarrist Patrick Wieland, die mit ihren Konzertreihen „Herzstücke“ und „Gästeliste“ Künstler nach Ulm locken, die ansonsten hier nicht zu hören wären. Danke.
© Foto: Matthias Kessler
Mit die besten Nachrichten im vergangenen Jahr waren die Erfolge des Ulmer Zelts und des Roxy. Die Zeltler hatten einfach eine fantastische Spielzeit, und aus den Kulturhallen kommen auch nur positive Signale. Merke: Wenn der Zuschuss stimmt, kann man auch niveauvoll erfolgreich sein.
Mit die besten Nachrichten im vergangenen Jahr waren die Erfolge des Ulmer Zelts und des Roxy. Die Zeltler hatten einfach eine fantastische Spielzeit, und aus den Kulturhallen kommen auch nur positive Signale. Merke: Wenn der Zuschuss stimmt, kann man auch niveauvoll erfolgreich sein.
© Foto: SWP
Die größte Pleite war, zumindest gemessen am Anspruch, der im Vorfeld postuliert worden war, das Jubiläum des Münsterturms. Obwohl mit jeder Menge Finanzen bestens ausgestattet, war es am Schluss dann doch nur wieder ein Mäuschen, das der kreißende Berg gebar. Irgendwie bekommen es die Ulmer in den vergangenen Jahren einfach nicht hin, ihre Alleinstellungsmerkmale auch als solche zu feiern. Man erinnere sich nur ans Berblinger-Jubiläum...
Die größte Pleite war, zumindest gemessen am Anspruch, der im Vorfeld postuliert worden war, das Jubiläum des Münsterturms. Obwohl mit jeder Menge Finanzen bestens ausgestattet, war es am Schluss dann doch nur wieder ein Mäuschen, das der kreißende Berg gebar. Irgendwie bekommen es die Ulmer in den vergangenen Jahren einfach nicht hin, ihre Alleinstellungsmerkmale auch als solche zu feiern. Man erinnere sich nur ans Berblinger-Jubiläum...
© Foto: Volkmar Könneke
Gastspiel des Jahres: Ulm kann sich aber bewegen und über den Tellerrand schauen, Weltklasse bot die Akram Khan Company mit ihrer Hochgeschwindigkeits-Choreografie "Kaash". So international sollte das weitergehen mit dem Festival "Ulm moves!".
Gastspiel des Jahres: Ulm kann sich aber bewegen und über den Tellerrand schauen, Weltklasse bot die Akram Khan Company mit ihrer Hochgeschwindigkeits-Choreografie „Kaash“. So international sollte das weitergehen mit dem Festival „Ulm moves!“.
© Foto: Matthias Kessler
Konzerterlebnisse des Jahres: das Andante espressivo aus Felix Mendelssohn Bartholdys c-Moll-Klaviertrio mit dem jungen holländischen Van Baerle Trio im Stadthaus und das Finale von Igor Strawinskys "Feuervogel"-Suite, traumhaft gespielt vom Radio-Sinfonieorchester Stuttgart im CCU.
Konzerterlebnisse des Jahres: das Andante espressivo aus Felix Mendelssohn Bartholdys c-Moll-Klaviertrio mit dem jungen holländischen Van Baerle Trio im Stadthaus und das Finale von Igor Strawinskys „Feuervogel“-Suite, traumhaft gespielt vom Radio-Sinfonieorchester Stuttgart im CCU.
© Foto: Lars Schwerdtfeger
Die Inszenierung des Jahres: Antje Schupp brachte Mozarts Oper "Così fan tutte" modern, mit Gags, eher trashig und mit tollen falschen Bärten, aber klug und durchdacht auf die Bühne des Theaters Ulm. Großstädtisch – mal eine erfrischend junge, andere Regie-Handschrift.
Die Inszenierung des Jahres: Antje Schupp brachte Mozarts Oper „Così fan tutte“ modern, mit Gags, eher trashig und mit tollen falschen Bärten, aber klug und durchdacht auf die Bühne des Theaters Ulm. Großstädtisch – mal eine erfrischend junge, andere Regie-Handschrift.
© Foto: SWP
Der Sänger des Jahres: Die Arie "Nessun dorma" schmetterte er mit Bravour – wann hat das Ulmer Publikum letztmals einen Tenor von dieser Klasse erlebt? Keine Ahnung. Eric Laporte ist als Calaf in Puccinis Oper "Turandot" ein Erlebnis.
Der Sänger des Jahres: Die Arie „Nessun dorma“ schmetterte er mit Bravour – wann hat das Ulmer Publikum letztmals einen Tenor von dieser Klasse erlebt? Keine Ahnung. Eric Laporte ist als Calaf in Puccinis Oper „Turandot“ ein Erlebnis.
© Foto: SWP
Die lustigste Kunstaktion: Neu-Ulm soll sexy werden? Dann aber bitte richtig, dachte sich die Künstlergruppe "Seilschaft" und projizierte einen Porno an das neue Sparkassengebäude in Neu-Ulm. Die anstößigen Parts waren allerdings von Presse-Zitaten unter anderem zum eigentlichen Aufreger verdeckt: dem riesigen Sparkassen-Schriftzug in der Zufahrt, der inzwischen entfernt ist.
Die lustigste Kunstaktion: Neu-Ulm soll sexy werden? Dann aber bitte richtig, dachte sich die Künstlergruppe „Seilschaft“ und projizierte einen Porno an das neue Sparkassengebäude in Neu-Ulm. Die anstößigen Parts waren allerdings von Presse-Zitaten unter anderem zum eigentlichen Aufreger verdeckt: dem riesigen Sparkassen-Schriftzug in der Zufahrt, der inzwischen entfernt ist.
© Foto: SWP
Die verfahrenste Situation war im Ulmer Museum entstanden. Nach Jahren der Probleme stellte der Gemeinderat zuletzt ein finanzielles "Stoppschild" auf. Chefin Gabriele Holthuis zog die Konsequenz und verlässt das Haus Mitte 2016. Nun wird die Stadt Einsatz zeigen müssen für das Sorgenkind Museum.
Die verfahrenste Situation war im Ulmer Museum entstanden. Nach Jahren der Probleme stellte der Gemeinderat zuletzt ein finanzielles „Stoppschild“ auf. Chefin Gabriele Holthuis zog die Konsequenz und verlässt das Haus Mitte 2016. Nun wird die Stadt Einsatz zeigen müssen für das Sorgenkind Museum.
© Foto: Volkmar Könneke
Die schwierigste Diskussion: Sollte sich die Kulturnacht von einem Rüstungskonzern sponsern lassen? Die Frage bewegte Kulturschaffende auf beiden Seiten der Donau. Diverse Teilnehmer stiegen aus, andere schlossen sich einem skurrilen Kompromiss an, ein Arbeitskreis Kultursponsoring wurde gegründet – und am Ende stieg Airbus Defence and Space als Sponsor für 2016 aus. Die Erkenntnis? Nicht nur über "Transparenz" reden, sondern auch mal Mut zur offenen Kontroverse haben. Und etwas mehr Sensibilität.
Die schwierigste Diskussion: Sollte sich die Kulturnacht von einem Rüstungskonzern sponsern lassen? Die Frage bewegte Kulturschaffende auf beiden Seiten der Donau. Diverse Teilnehmer stiegen aus, andere schlossen sich einem skurrilen Kompromiss an, ein Arbeitskreis Kultursponsoring wurde gegründet – und am Ende stieg Airbus Defence and Space als Sponsor für 2016 aus. Die Erkenntnis? Nicht nur über „Transparenz“ reden, sondern auch mal Mut zur offenen Kontroverse haben. Und etwas mehr Sensibilität.
© Foto: Matthias Kessler
Der schönste Abend: In dieser Nacht wollte man nirgendwo anders sein als im Ulmer Eden: Das Konzert von Stereo Total war von der ersten Minute an genau das, was ein Konzert sein sollte – "Liebe zu dritt"? Liebe zu 200.
Der schönste Abend: In dieser Nacht wollte man nirgendwo anders sein als im Ulmer Eden: Das Konzert von Stereo Total war von der ersten Minute an genau das, was ein Konzert sein sollte – „Liebe zu dritt“? Liebe zu 200.
© Foto: SWP
Das Ärgernis des Jahres: Theaterintendant Andreas von Studnitz ließ gleich zwei unerfreuliche Inszenierungen aufeinander folgen. Zunächst bot er einen undurchdachten, nur dürftigst unterhaltsamen "Sommernachtstraum" auf der Wilhelmsburg, dann legte er in der neuen Spielzeit mit "Im Namen von" nach: eine plumpe – und darüber hinaus undifferenziert islamfeindliche – Arbeit. Ein Glück, dass sein Theater 2015 auch Qualität bot, etwa "Die Bakchen (Pussy Riot)".
Das Ärgernis des Jahres: Theaterintendant Andreas von Studnitz ließ gleich zwei unerfreuliche Inszenierungen aufeinander folgen. Zunächst bot er einen undurchdachten, nur dürftigst unterhaltsamen „Sommernachtstraum“ auf der Wilhelmsburg, dann legte er in der neuen Spielzeit mit „Im Namen von“ nach: eine plumpe – und darüber hinaus undifferenziert islamfeindliche – Arbeit. Ein Glück, dass sein Theater 2015 auch Qualität bot, etwa „Die Bakchen (Pussy Riot)“.
© Foto: SWP
Der Dauerbrenner schlechthin: Das Ulmer Zelt hat seine wohl erfolgreichste Spielzeit hingelegt. Ein vielfältiges, attraktives Programm, 15 ausverkaufte Abende – was wäre die hiesige Kulturlandschaft ohne das Festival in der Au?
Der Dauerbrenner schlechthin: Das Ulmer Zelt hat seine wohl erfolgreichste Spielzeit hingelegt. Ein vielfältiges, attraktives Programm, 15 ausverkaufte Abende – was wäre die hiesige Kulturlandschaft ohne das Festival in der Au?
© Foto: Volkmar Könneke