Einen mutmaßlichen „Reichsbürger“ hat die Polizei am Dienstag in Herbrechtingen festgenommen. Das berichteten SWR und Heidenheimer Zeitung. Nach Informationen der Polizei durchsuchten die Beamten am späten Dienstagnachmittag ein Wohn- und Geschäftshaus in der Hirschhaldestraße.
Zur Fahndung ausgeschrieben: Polizei fasst 40-Jährigen
Der 40-jährige Mieter der Räumlichkeiten war vor der Durchsuchung festgenommen worden. Gegen 11 Uhr entdeckten die Beamten den Opel des 40-Jährigen auf der B19. Die Polizisten stoppten das Fahrzeug. Am Steuer saß der gesuchte 40-Jährige. Die Polizei nahm in vorläufig fest. Im Laufe des Nachmittags führte die Polizei den Mann beim Amtsgericht Heidenheim vor. Der zuständige Richter setzte den Haftbefehl in Vollzug. Der Mann befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt. Ob der 40-Jährige zum sogenannten Reichsbürgermilieu gehört, geht aus der Meldung nicht hervor.
LKA durchsucht Haus von mutmaßlichem Reichsbürger
Weil der 40-Jährige dafür bekannt sein soll, Sprengstoff zu benutzen, ließen die Beamten bei der Durchsuchung des Hauses besondere Vorsicht walten. Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Ulm erklärte am Mittwochmorgen lediglich, am Vortag sei eine Wohnung durchsucht worden und „unsere Entschärfer“ seien im Einsatz gewesen. Weitere Angaben wollte die Sprecherin nicht machen.
Einsatz in Herbrechtingen: Schreckschusswaffe gefunden
Bei der Durchsuchung der Räume unterstützten die Polizisten Spezialisten vom Landeskriminalamt. Das Gebäude wurde geräumt. Sprengstoff fanden die Beamten nicht. Bei der Durchsuchung fand die Polizei lediglich geringe Mengen einer rauschgiftverdächtigen Substanz sowie zwei möglichweise waffenrechtlich verbotene Gegenstände. Der SWR hatte zuvor von gefundenen Schreckschusswaffen berichtet.
„Reichsbürger“ und „Selbstverwalter“ leugnen die Existenz der Bundesrepublik Deutschland und ihres Rechtssystems, sie sprechen Politikern und Staatsbediensteten die Legitimation ab und verstoßen immer wieder gegen Gesetze.