Baden-Württemberg verschiebt wegen des Coronavirus alle anstehenden Abschlussprüfungen an den Schulen. Bislang war der vorgesehenen Termin nach den Osterferien. Jetzt wurde der Start auf die Zeit ab dem 18. Mai verlegt. Das hat Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann beschlossen. Die Entscheidung sei nach Gesprächen mit Fachleuten, Schulverwaltung sowie Eltern- und Schülervertretern gefallen.
„Die aktuelle Situation und die sehr dynamische Lageentwicklung ist eine besondere Belastung für die Schulleiterinnen und Schulleiter, unsere Lehrerinnen und Lehrer, die Eltern und natürlich die Schülerinnen und Schüler im Land. In diesem Zusammenhang hat auch die Sorge um die anstehenden Abschlussprüfungen an den Schulen weiter zugenommen“, sagt die Kultusministerin.
Der Grund: Faire Bedingungen für alle Schüler
Man müsse davon ausgehen, dass die Schüler aufgrund der geschlossenen Schulen nicht optimal vorbereitet sind. Deshalb habe man sich entschieden, dass alle zentralen schulischen Abschlussprüfungen zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden. Mit dem neuen Terminplan will man ermöglichen, dass alle Schüler genug Zeit haben, sich auf die Prüfungen vorzubereiten. Eisenmann sagt: „Unser grundlegendes Ziel ist, dass alle Schülerinnen und Schüler faire Bedingungen für ihre Abschlussprüfungen bekommen.“
So sieht der neue Terminplan aus:
Abiturprüfungen allgemein bildende Gymnasien:
- Hauptprüfungstermine vom 18. bis zum 29. Mai 2020
- erster Nachtermin in der Zeit vom 16. bis 26. Juni 2020
- aktuell Klärung, wann im Juli ein zweiter Nachtermin angeboten werden kann
- bei Bedarf möglicher Sondertermin ab Mitte September
- mündliche Prüfungen vom 20. bis 29. Juli 2020
Realschulabschlussprüfungen
- Hauptprüfungstermine vom 20. bis 28. Mai
- erster Nachtermin in der Zeit vom 16. bis 23. Juni
- aktuell Klärung, wann im Juli ein zweiter Nachtermin angeboten werden kann
- bei Bedarf möglicher Sondertermin ab Mitte September
- mündliche Prüfungen vom 20. bis 29. Juli
Werkrealschulabschlussprüfungen
- Hauptprüfungstermine vom 20. bis 27. Mai
- erster Nachtermin in der Zeit vom 16. bis 22. Juni
- aktuell Klärung, wann im Juli ein zweiter Nachtermin angeboten werden kann
- bei Bedarf möglicher Sondertermin ab Mitte September
- mündliche Prüfungen vom 20. bis 29. Juli
Hauptschulabschlussprüfungen
- Hauptprüfungstermine vom 16. bis 24. Juni (aktueller Stand; das Zeitfenster der drei Termine muss bei Bedarf zugunsten des Nachtermins noch verengt werden)
- erster Nachtermin 6. bis 8. Juli
- aktuell Klärung, wann im Juli ein zweiter Nachtermin angeboten werden kann
- bei Bedarf möglicher Sondertermin ab Mitte September
- mündliche Prüfungen vom 20. bis 29. Juli
Bewerbungsfristen für Studium und Ausbildung
Nach den Prüfungen bewerben sich die meisten Schüler für ein Studium oder eine Ausbildung. Damit hat sich Susanne Eisenmann ebenfalls auseinandergesetzt: „Auch die Fristen der zulassungsbeschränkten Studiengänge und der beruflichen Ausbildung haben wir im Blick. Gemeinsam mit den anderen Kultusministern haben wir uns im Rahmen der Kultusministerkonferenz darüber verständigt, dass auch mit dem neuen Zeitplan für die Abschlussprüfungen eine termingerechte Bewerbung für bundesweit oder örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge möglich ist. Gleiches gilt für den Zugang zur beruflichen Ausbildung.“ Natürlich wisse sie, dass die Verschiebung viele Fragen aufwerfe. Man arbeite daher einen detaillierten Plan aus.