Die Kita-Krise gehört zu den Themen, über die wir regelmäßig berichten: Und doch bleibt der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern an Kitas oft hinter abstrakten Zahlen, Fakten und Vorschriften verborgen und wenig greifbar. Doch was bedeutet die Kita-Krise wirklich? Unser Kollege Axel Habermehl hat sich für eine Reportage in Baden-Württemberg auf die Suche gemacht – und traf auf entnervte Eltern, gestresste Familien und ratlose Kommunalpolitiker. Eindrücklich beschreibt er, wie sehr die Menschen bei uns von eingeschränkten Öffnungszeiten und unzuverlässiger Betreuung aufgrund des Mangels betroffen sind. Ihr Alltag ist einschränkt – und auch die Entfaltung ihrer Vorstellung vom Leben. Und das erst recht, wenn die Oma mal nicht helfen kann. Die Reportage über die bedrohliche Kita-Krise lesen Sie hier. Den Text haben wir als paywall-freie Leseprobe für Sie freigeschaltet.
Das war‘s: der letzte Nudelzug ist in Dornstadt bei Ulm eingefahren.
Das war‘s: der letzte Nudelzug ist in Dornstadt bei Ulm eingefahren.
© Foto: Bernhard Kuhn
Manche Recherchen, Sie ahnen es, sind aufwendiger als andere. Um so besser, wenn sie sich am Ende lohnen: Als der italienische Pasta-Hersteller Barilla 2020 im Rahmen einer Nachhaltigkeits-Offensive seinen „Nudelzug“ nach Deutschland vorstellte, war das PR-Geklapper groß. Direkt von der Fabrik zum Containerterminal nach Dornstadt bei Ulm sollten die Nudeln und Saucen angeliefert werden – und nicht mehr per Lkw über die Alpen gekarrt werden. Doch mit der nachhaltigen Logistik-Herrlichkeit ist es schon wieder vorbei, wie unser Reporter Moritz Clauß herausgefunden hat. Zu den Gründen gibt es verschiedene Versionen. Das Ergebnis dieser Recherche lesen Sie hier.
Streitbar und nachdenklich: Inklusionsaktivist Raúl Krauthausen.
Streitbar und nachdenklich: Inklusionsaktivist Raúl Krauthausen.
© Foto: Thomas Imo/photothek.net
Wenn man über behinderte Menschen in Deutschland spricht, schleicht sich schnell ein bedauernder oder gut gemeinter, aber doch bevormundender Unterton ein. Es gibt Menschen wie Raúl Krauthausen, die das so gar nicht abkönnen. Der profilierte Inklusionsaktivist ist jemand, der vehement das einfordert, was alle Gutmeinenden auch irgendwie wollen, aber doch so oft nicht schaffen: Echte Gleichberechtigung und auch Mitsprache für Behinderte. Der Blick, den Krauthausen auf die Denkweise und auch die Wohlfahrts-Strukturen hat, ist ein kritischer und schonungsloser, und das nicht erst, seitdem er sich in Heime schmuggeln ließ und dort „erschreckendes“ erlebte, was Gedankenlosigkeit und Bevormundung angeht. Seine Hauptthese: Viel zu oft entscheiden Nichtbehinderte über das Leben von Behinderten – und meinen dabei auch noch, sie seien die Guten. Das betrifft übrigens auch die Frage, ob man das Wort „behindert“ überhaupt benutzen soll. Das spannende, kontroverse Interview mit Raúl Krauthausen legen wir Ihnen zur Lektüre ans Herz. Hier geht es direkt zum Interview.
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