Die Zahl der Arbeitslosen in Baden-Württemberg ist im Juli leicht gestiegen. Die landesweite Arbeitslosenquote blieb jedoch bei 3,8 Prozent, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Stuttgart mitteilte. Damit waren 243 870 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 5393 mehr als noch im Juni. Damals hatte die Zahl bei 238 477 gelegen.
„Durch die konjunkturelle Eintrübung geht die Nachfrage an Arbeitskräften spürbar zurück“, sagte Regionalleiter Christian Rauch laut Mitteilung. Das sei unter anderem daran zu erkennen, dass weniger Menschen eine Arbeit aufnehmen konnten als Menschen ihren Arbeitsplatz verloren haben. Ein weiterer Indikator sei, dass die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigen in der Zeitarbeit weiter zurückgeht.
Zahl der Arbeitslosen steigt im Vergleich zu 2022 um 7,5 Prozent
Im Vergleich zum Juli 2022 stieg die Zahl der Arbeitslosen um 7,5 Prozent. Damals hatte die Regionaldirektion 226 881 Arbeitslose erfasst. Die Quote hatte bei 3,6 Prozent gelegen. Der Stichtag für die aktuellen Zahlen war laut Arbeitsagentur der 12. Juli.
In ganz Deutschland ist die Zahl der Arbeitslosen im Juli auf 2,617 Millionen gestiegen. Das waren 62 000 mehr als im Juni und 147 000 mehr als vor einem Jahr, teilte die Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Juli um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.
Arbeitslosenquote in Deutschland: Zahl steigt in der Sommerpause
„Mit Beginn der Sommerpause sind Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Juli gestiegen“, sagte Bundesagentur-Chefin Andrea Nahles. „Die Beschäftigung nimmt zu, das Wachstum verliert aber zusehends an Schwung.“
Die Unterbeschäftigung erfasst Menschen in Maßnahmen wie Integrationskursen. Üblicherweise steigt die Arbeitslosigkeit im Juli, weil beispielsweise Ausbildungsverträge enden und Betriebe in der Ferienzeit weniger einstellen. Auch ohne ukrainische Geflüchtete hätte sich die Arbeitslosigkeit nach Angaben der Bundesagentur aufgrund der schwachen Konjunktur erhöht. Für die aktuelle Statistik hat diese Zahlen ausgewertet, die bis zum 12. Juli vorlagen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei weiterhin zurückhaltend, sagte Nahles. Im Juli waren 772 000 offene Stellen bei der Bundesagentur gemeldet und damit 108 000 weniger als vor einem Jahr. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland erhöhte sich nach Hochrechnungen der Bundesagentur für Arbeit im Mai im Vergleich zum Vormonat um 253 000 auf 34,7 Millionen. Der Anstieg ging den Fachleuten zufolge aber erneut allein auf Arbeitskräfte aus dem Ausland zurück.